Wenn das eigene Kind auf die 18 zugeht, stehen Mütter und Väter vor neuen Herausforderungen. Einige sind leichter, andere schwerer zu meistern – manche treffen die Eltern vollkommen unerwartet. So fischten wir vor wenigen Tagen eine Postkarte der Häscher des Bundesamtes für das Personalmanagement der Bundeswehr aus dem Briefkasten. Angeboten wurden „Chancen“ in über 50 Ausbildungsgängen und Studiengängen. In Uniform oder zivil könne unsere Tochter aus über 1.000 Berufen bei der Bundeswehr auswählen. Sie sei als VIP zum „Tag der Bundeswehr“ eingeladen zu einer „Backstage-Tour“. Obendrauf gebe es eine kostenlose Bahnfahrkarte. Die Werbung von Kindern fürs Töten und Sterben – Entschuldigung, natürlich für die Verteidigung unserer freiheitlichen Werte an der Ostfront – lässt sich die Bundeswehr Millionen kosten. Wer seine Kinder nicht für den Graben hergeben mag, muss Nein sagen. Im konkreten Fall: Widerspruch einlegen gegen die Übermittlung der Daten seiner Kinder durch die Meldebehörden an die Bundeswehr. Noch ist das möglich.
Postkarte der Häscher

(Foto: privat)
Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.
An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)
"Postkarte der Häscher", UZ vom 23. Mai 2025
![UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis] UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]](https://www.unsere-zeit.de/wp-content/uploads/2021/04/Banner_800x90_Probeabo_Rahmen.jpg)