Betr.: „Ein realer Traum“

UZ-Extra vom 18. September 2015

Von Heide Janicki, Braunschweig

Es ist mir immer eine besondere Freude, wenn die UZ die Diskussion über die 30-Stunden-Woche betreibt. Sie ist überfällig. 1984 war ich selbst in einem Schwerpunktbetrieb der IG Druck und Papier 13 Wochen für die Erreichung der 35-Stunde-Woche aktiv. Also lese ich interessiert die Titelgeschichte. Sie analysiert und beschreibt die Probleme, gegen die es im Kampf um Arbeitszeitverkürzung zu kämpfen gilt. Zwei Dinge irritieren mich allerdings: Da wäre die Zwischenüberschrift „Her mit der Emanzipation“ und dann der Satz „Arbeitszeitverkürzung ist eine Frage der Emanzipation, weil sie ein Beitrag zur Beendigung von ökonomischen Zwangspartnerschaften ist.“

Nach meiner Kenntnis schrieb Karl Marx 1864 in den Provisorischen Statuten der Internationalen Arbeiter-Assoziation: „In Erwägung, dass die Emanzipation der Arbeiterklasse durch die Arbeiterklasse selbst erobert werden muß; dass der Kampf für die Emanzipation der Arbeiterklasse kein Kampf für Klassenvorrechte und Monopole ist, sondern für gleiche Rechte und Pflichten und für die Vernichtung aller Klassenherrschaft; (…)“.

Auch im Folgenden wird ausschließlich die Emanzipation der Arbeiterklasse beschrieben ohne jeglichen Bezug auf die Geschlechterfrage. Ich kann nur vermuten, dass der/die Verfasser des UZ-Artikels „Gleichberechtigung“ meint. Außerdem möchte ich gern, ebenfalls unserem marxistischen Anspruch entsprechend wissen, was ich unter einer ökonomischen Zwangspartnerschaft zu verstehen habe.

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"UZ-Extra vom 18. September 2015", UZ vom 25. September 2015



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