Der Artikel beschreibt eindrucksvoll die neue Dynamik im Energiebereich zwischen Kuba und China. Tatsächlich sind die Nachrichten erfreulich – insbesondere, da sich China in der Vergangenheit kaum engagiert hat. Schätzungen zufolge floss nur ein verschwindend geringer Teil der insgesamt rund 160 Milliarden US-Dollar chinesischer Investitionen in Lateinamerika nach Kuba. Im Gegensatz zu Ländern wie Argentinien, Brasilien, Chile, Ecuador, Mexiko, Peru und Venezuela gilt Kuba für China nicht als „umfassender strategischer Partner“ – und wird dementsprechend auch nicht so behandelt. (…) Dass sich im Energiesektor nun erste Fortschritte zeigen, ist ein positives Signal – vielleicht ein Anfang für eine nachhaltigere Zusammenarbeit.
Ein Satz im Artikel hat mich jedoch stutzig gemacht: „Deshalb will Moskau – ein weiterer verlässlicher Partner – Kuba dabei helfen, die sowjetischen Kraftwerke zu modernisieren …“ Aus unserer Diskussion zu den Leitgedanken im Bezirk Hessen 2024 erinnere ich mich gut: Die Energiekrise 2023/24 hat gezeigt, dass Russlands Exporte drastisch eingebrochen sind. In unserer Diskussion bestand Einigkeit darüber, dass es sich bei den Hilfen eher um strategisches Kalkül als um „brüderliche Solidarität“ handelt. Russisches Öl ist teuer – von einem verlässlichen Partner kann angesichts ausbleibender Lieferungen in der Energiekrise keine Rede sein.