Sehr geehrter Herr Wadephul,
schon im Juli wirkten Sie beim Besuch Ihres chinesischen Amtskollegen Wang Yi verschnupft. Am vergangenen Freitag sagten Sie Ihre geplante Reise in die Volksrepublik kurzfristig ab, da außer einem Termin mit dem Außenminister noch keine weiteren Termine bestätigt gewesen seien. Ehrlich gesagt hatten wir inhaltlich keine großen Erwartungen an Sie. Aber doch ein Fünkchen Hoffnung, dass Sie die diplomatische Form mehr beachten würden als Ihre Vorgängerin Annalena Baerbock, die nicht nur chinesisches Porzellan zerschlagen hat wie ein graues Rüsseltier. Vermutlich auch deswegen ist man in Peking äußerst irritiert und fordert gegenseitigen Respekt ein. Dazu würde gehören, dass der sogenannte Verfassungsschutz etwa seine Diffamierung der Internationalen Abteilung der KP Chinas als Geheimdienst einstellt. Vermutlich war aber unser Fünkchen Hoffnung falsch: Wiederentdeckte Kolonialpolitik meint halt ohne Diplomatie auskommen zu können. Während Sie also Deutschlands Ruf weiterhin versauen, halten wir auch international dagegen: Mit zwei Leserreisen der UZ in die Volksrepublik in diesem Herbst, einem Besuch unseres Vorsitzenden in China. Und, Herr Wadephul, wir haben schon wieder eine Einladung bekommen. Ätsch.



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