In Dortmund endet am Samstag ein engagierter Wahlkampf der DKP mit einem großen Friedensfest in der Nordstadt. Die DKP kandidiert bei der Kommunalwahl am Sonntag mit Hanfried Brenner und Frank Wesberg für die Bezirksvertretungen der Innenstadt West und Nord. Das Thema Frieden war der rote Faden des Wahlkampfes, wenn auch mit unterschiedlichen Schwerpunkten in den beiden Stadtbezirken. Gemeinsam war ihnen die Solidarität mit Palästina. Die DKP ist die einzige Partei in der Ruhrgebietsmetropole, die auch auf Plakaten deutlich sichtbar gegen den Völkermord in Gaza auftritt. Das brachte ihr viel Sympathie und Gespräche schon beim Aufhängen der Plakate vor allem in der migrantisch geprägten Nordstadt.
Die dort aktive DKP-Gruppe hatte die Vorbereitung und den Wahlkampf vor allem genutzt, um sich genauer mit der sozialen Situation und den Problemen im Stadtbezirk zu beschäftigen – auf der Suche nach einem kommunalen Schwerpunkt. Mit dem Button „Rüstung runter – Soziales rauf“ befasste sie sich mit der Situation der Schwimmbäder im Dortmunder Norden, mit dem Thema Wohnen und der Situation von Menschen am Existenzminimum. Nach der Schließung der beiden Freibäder, für deren Sanierung die Stadt kein Geld hatte, wurde auch das zentrale Hallenbad der Nordstadt wegen Einsturzgefahr und akuter Gefährdung über den Sommer geschlossen. Die DKP titelte mit einer Sonderausgabe ihrer „Heißen Eisen“: „Hilfe wir können nicht mehr schwimmen“ und stellte die Aufrüstungskosten der sozialen Misere gegenüber. Mit Berichten aus einer Einrichtung für Obdachlose und einer Veranstaltung mit Genossen der DKP Duisburg zu den dortigen Zwangsräumungen näherte sich die Gruppe den Themen Wohnen, Rassismus und Ausgrenzung. Der Elektriker Frank Wesberg – „Einer von euch!“ – agitierte in seinen Nachbarschaftsbrief gegen die Spaltung und warb für das solidarische Zusammenleben – „oder glaubt ihr, das Fahren ohne Fahrschein macht Spaß?“
In Dortmund West kandidiert der Künstler und Friedensaktivist Hanfried Brenner. Die DKP-Gruppe West hat ihren Schwerpunkt seit längerem am städtischen Klinikum. Im Wahlkampf hat sie die das Thema „Keine Militarisierung des Gesundheitswesens!“ gesetzt. Keinesfalls, um damit nach dem Wahltag aufzuhören. Geplant ist eine Kampagne, um Beschäftigte und Patienten über die Pläne der zivilmilitärischen Zusammenarbeit und insbesondere die Einbeziehung der Kliniken in den Kriegskurs der Bundesregierung zu informieren. Für den 30. Oktober ist eine Veranstaltung mit Nadja Rakowitz vom „Verein der demokratischen Ärztinnen und Ärzte“ und UZ-Autor Ralf Hohmann im „Biercafé West“ geplant.
Das Friedensfest an diesem Samstag auf dem Platz vor der St. Josephs Kirche in der Münsterstraße in der Nähe des Hauptbahnhofes wird der Höhepunkt des Wahlkampfes sein. Unterstützt wird es wie der gesamte Wahlkampf von der SDAJ. Und wie kann es anders sein? Im Mittelpunkt stehen die Solidarität mit Palästina, aber auch mit dem sozialistischen Kuba, die Ablehnung von Hochrüstung, Kriegspolitik und Wehrpflicht. Von 15 bis 19.30 Uhr gibt es ein volles Programm mit Musik von Achim Bigus, dem Rapper Tenor und der kubanischen Band Mayari Son. Unter dem Motto „Palästina wird leben“ diskutieren Hisham Hamad, Vorsitzender der Dortmunder Palästinensischen Gemeinde, und Wieland Hoban, Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost. Über die Solidarität mit Kuba sprechen Mónica Rodríguez Sánchez, Leiterin der Außenstelle der kubanischen Botschaft in Bonn, und Vertreter der Humanitären Cuba Hilfe Dortmund. Die SDAJ informiert über ihre Kampagne „Nein zur Wehrpflicht!“ – Und natürlich sind auch Hanfried Brenner und Frank Wesberg, die Kandidaten der DKP Dortmund, vor Ort. Keine Frage: Die DKP Dortmund wird sich auch etwas feiern für ihren Wahlkampf, aber vor allem freut sie sich auf ihre Gäste!