Zu „Für den Frieden kämpfen“, UZ vom 7. Mai

Deutliche Parallelen

Dietmar Hänel, Flöha

Allein die Tatsache, dass in den deutschen Medien außerordentlich wenig über den 8. Mai, den Jahrestag der Befreiung vom Faschismus berichtet wird, macht mich nachdenklich. Und trotz der Worte von deutschen Politikern zu diesem Ereignis lassen deren Taten ein anderes Verständnis sichtbar werden. Erinnert sei hier nur an den Rotarmisten, der 1945 unter Einsatz seines Lebens ein deutsches Mädchen rettete und dem das bekannte Denkmal im Treptower Park gewidmet wurde. Ihm wurde ebenso wie weiteren Befreiern Berlins die Ehrenbürgerschaft der Stadt Berlin durch den Senat aberkannt. Bekanntermaßen gibt es laut Aussagen einiger Politiker auch „keinen Grund, den 8. Mai deutschlandweit als Feiertag zu begehen“. Der Präsident des Bundestages, Herr Schäuble, lehnte eine Feierstunde im Parlament zum Gedenken an den 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion ab. Erinnert sei daran, dass am Krieg gegen die Sowjetunion Truppen aus vielen „Unterstützerstaaten“ Deutschlands beteiligt waren. Eine Parallele zum gegenwärtig in Südeuropa stattfindenden NATO-Manöver „Defender“ mit Angriffsrichtung Russland ist unverkennbar. Geflissentlich wird in den Medien immer wieder vermieden, Fakten zu vermitteln, die Parallelen zur Entwicklung in Deutschland und Europa vor dem Überfall auf die Sowjetunion erkennen lassen. Warum ist das so? Ist das gewollt?

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"Deutliche Parallelen", UZ vom 21. Mai 2021



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