Friede den Äckern

„Traktoren für den Frieden?“, hatte UZ in der vorletzten Ausgabe gefragt. Wer die große Demonstration der Landwirte am vergangenen Montag in Berlin nicht nur in der bürgerlichen Presse verfolgt hat, konnte erstaunliche Entdeckungen machen. Zum Beispiel den Heuballen, auf dem „Frieden, Heizung, Brot statt Waffen, Krieg und Not“ stand. Oder den Traktor mit dem Schild: „Für euren Rüstungswahn verschwendet ihr Milliarden, doch die Bauern lasst ihr darben.“

Langsam – ja, noch zu langsam – werden die Dimensionen deutlich, die der Protest erreichen könnte. Das zeigte sich nicht nur an den zunehmend politischen Inhalten, sondern auch an der wachsenden Solidarität. „Wir reparieren alles. Auch den Staat!“, prangte auf einem Banner von Handwerkern. „Sie säen Spaltung, sie ernten Macht“, warnte ein Plakat vor den Folgen von Verleumdung und Diffamierung der Proteste.

UZ berichtet in dieser Ausgabe davon, was es bei den Bauernprotesten zu sehen und hören gab. Und zwar aus erster Hand – von Genossinnen und Genossen, die nicht nur beobachtet, sondern mitgemacht haben. Die DKP Brandenburg hatte dazu aufgerufen, den Protest in Berlin zu unterstützen und mit klaren Positionen zu begleiten. „Friede den Äckern – Krieg dem Militärhaushalt“ stand auf dem großen Banner, das die Traktoren auf ihrem Weg zum Brandenburger Tor passierten. Das sorgte für Aufsehen. Aribert Schilling, der die Aktion mit vorbereitet hatte, freute sich nicht nur über die Resonanz, sondern auch über die zahlreichen verteilten UZ.

Solidarität zeigten Kommunistinnen und Kommunisten aber nicht nur in Berlin. Die DKP Flensburg forderte zum Beispiel „Traktoren statt Panzer“ und fand auf der örtlichen Kundgebung eifrige Abnehmer für die mitgebrachten Plakate.

Noch ist der Frieden nicht das bestimmende Thema der Proteste. Noch fehlt die Arbeiterklasse. Doch die jüngsten Beispiele zeigen: Es lohnt sich, für vorwärtsweisende Inhalte und ein starkes antimonopolistisches Bündnis zu kämpfen.

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"Friede den Äckern", UZ vom 19. Januar 2024



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