Kosmetik

„Schlechte Zahlen schön zu reden, gehört schon immer zum Pflichtprogramm der Arbeitsmarktpolitik. Auch der aktuelle Arbeitsmarktbericht NRW für Mai 2017 macht davon keine Ausnahme, wenn die Chefin der NRW-Arbeitsagentur, Christiane Schönefeld, bei der Veröffentlichung der aktuellen Arbeitslosenzahlen feststellt, der Arbeitsmarkt sei ‚weiter auf Kurs‘. Demgegenüber sprechen die zahlreichen ungelösten Baustellen eine deutlich andere Sprache,“ kommentiert der arbeitsmarktpolitische Sprecher im Landesvorstand der NRW-Linkspartei, Jürgen Aust, die aktuellen Zahlen.

Auch wenn mit offiziell registrierten 702375 Arbeitslosen ein saisonüblicher Rückgang zu registrieren sei, verschwiegen diese Zahlen einmal mehr, dass ca. 258000 arbeitslose Menschen, die sich überwiegend in sogenannten Maßnahmen befinden, in dieser Statistik gar nicht auftauchten. Das habe zur Folge, dass die tatsächliche Arbeitslosigkeit in NRW weiterhin „ein dramatisches Ausmaß“ erreiche, so Aust weiter. Zugleich sei die Leiharbeitsbranche auf nunmehr 192100 Beschäftigte, dabei also um 7,2 Prozent im Verhältnis zum Vorjahr gestiegen. Besonders die von Hartz IV betroffenen Menschen werden immer mehr, eine drastische Zunahme um 74479 Personen muss gemeldet werden.

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"Kosmetik", UZ vom 9. Juni 2017



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