Die auf der Linken Literaturmesse in Nürnberg ausstellenden Verlage wehren sich in einer gemeinsamen Resolution vom 2. November gegen einen Zensur-Versuch der Stadt Nürnberg. Die hatte gedroht, eine Buchvorstellung auf der Messe zu verbieten, wenn der Mehring Verlag nicht zwei Formulierungen aus der dazugehörigen Ankündigung streiche. Wir dokumentieren die Erklärung in voller Länge:
Als Verlage, die auf der Linken Literaturmesse Nürnberg ausstellen, protestieren wir aufs Schärfste gegen die Zensur des Veranstaltungstexts des Mehring Verlags durch die Stadt Nürnberg. Die Stadt hatte gefordert, die Formulierungen „Völkermord in Gaza“ und „Kriegsverbrechen“ der Bundesregierung aus der Beschreibung der Buchvorstellung des Mehring Verlags auf der Linken Literaturmesse am 2. November 2025 zu löschen, andernfalls würde sie Buchvorstellung verbieten.
Wir weisen die Verleumdung der Stadt Nürnberg zurück, dass diese Aussagen verfassungs- und gesetzeswidrig sein könnten. Sie sind eindeutig und vollständig durch die Meinungsfreiheit gedeckt. Daher stellt das Vorgehen der Stadt einen Akt der politischen Zensur dar, den wir als Verlage nicht hinnehmen. Über die Inhalte der Buchvorstellungen unserer Messe entscheiden das Organisations-Team und die Verlage und nicht die Stadt Nürnberg.
Diese Zensur richtet sich nicht nur gegen den Mehring Verlag, sondern gegen alle Verlage der Buchmesse, die fürchten müssen, dass ihre Buchvorstellungen verboten werden, wenn sie nicht auf Zustimmung der Stadtverwaltung treffen. Wir fordern die Stadt Nürnberg daher auf, zukünftige Zensurversuche gegen Buchvorstellungen der Linken Literaturmesse zu unterlassen.



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