Zu Leserbrief „Gegen die Resignation“, UZ vom 28. April

Unzufriedene Postler

Herbert Schedlbauer, Düsseldorf

Wo, wenn nicht in der UZ, kann und muss dieser Postabschluss für die und von den dort Beschäftigten kritisch beurteilt werden. Nichts anderes schildert Tim Laumann. Werner Siebler dürfte bekannt sein, wie sehr der hauptamtliche Apparat von ver.di, insbesondere die von ihm genannte Andrea Kocsis, Druck auf die ehrenamtliche Tarifkommission (TK) ausgeübt hat. Mit der immer gleichen Methode. Mehr sei nicht drin! Man habe ein hervorragendes Angebot von der Arbeitgeberseite! Kritik und andere Meinungen wurden solange „bearbeitet“, bis die Einstimmigkeit in der TK erreicht ist.

Bei den organisierten Postlern hat dies zu erheblicher Unzufriedenheit geführt, wie die Abstimmung über das Tarifergebnis zeigt. Dies bestätigen mir auch uns nahestehende Gewerkschaftssekretäre.

Erwähnt werden muss außerdem, dass der jetzige Tarifabschluss das Ergebnis der Konzertierten Aktion (Scholz, Fahimi, Dulger) widerspiegelt. Der ver.di-Apparat hat faktisch mit dem Ergebnis von 4 bis 6 Prozent diese Absprache und die tariflose Einmalzahlung vereinbarungsgemäß zwischen Kapital und Arbeit umgesetzt.

Deshalb bleibt die Notwendigkeit, diesen Tarifabschluss nicht nur kritisch in seinem Zustandekommen zu begutachten, sondern auch mehr demokratische Entscheidungen der Basis innerhalb der Gewerkschaft zu fordern. Denn durch die Zusammenlegung der Fachbereiche und die Verkleinerung der ehrenamtlichen Vorstände ist dies aktueller denn je. Die Einschätzung von Werner Siebler dürfte da wenig hilfreich sein.

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"Unzufriedene Postler", UZ vom 12. Mai 2023



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