Binnenflüchtlinge im Sudan

Im Sudan sind seit Ausbruch der Kämpfe Mitte April mindestens 334.000 Menschen zu Binnenflüchtlingen geworden, berichtete die UN-Organisation für Migration (IOM) am Dienstag in Genf. Der Großteil davon, rund 240.000 Menschen, sei in den Gebieten Süd- und Westdarfur vertrieben worden. Schon vor dem Konflikt gab es im Sudan durch frühere Kämpfe 3,7 Millionen Vertriebene.

Die Zahl der Flüchtlinge, die Zuflucht in Nachbarländern suchen, hat nach Angaben des UN-HCR die 100.000 überschritten. Viele kämen im Tschad, im Südsudan und in Ägypten an. Darunter seien Sudanesen, aber auch Flüchtlinge aus anderen Ländern, die zuvor im Sudan Zuflucht gefunden hatten. Das UNHCR richtet sich bei seinen Planungen darauf ein, dass bei anhaltenden Kämpfen mehr als 800.000 Menschen fliehen könnten.

Der Sudan war schon vor der jüngsten Gewalt bereits massiv auf internationale humanitäre Hilfe angewiesen. Der UNO-Spendenaufruf für 2023 im Umfang von 1,75 Milliarden US-Dollar war bis Anfang Mai erst zu 14 Prozent gedeckt. Die UN-Organisationen bräuchten dringend Geld, um Hilfe leisten zu können, sagte ein Sprecher des Nothilfebüros OCHA.
Das Gesundheitsministerium meldete Ende vergangener Woche rund 530 Tote und mehr als 4.600 Verletzte durch die Kämpfe. Die Behörden gehen davon aus, dass die wahren Zahlen deutlich höher liegen.

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"Binnenflüchtlinge im Sudan", UZ vom 5. Mai 2023



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