Betr.: UZ vom 4.9.2015, S. 2

Ein Menschenleben …

Von Martin Steidl, Ottobrunn

Als ich vor gut 40 Jahren zusammen mit meinem Genossen Sepp Ratgeber, der für seine Überzeugung mehrere Jahre im KZ Dachau verbrachte, vor dem Pasinger Bahnhof UZ verkaufte, wurden wir von Maoisten als Revisionisten und Arbeiterverräter beschimpft.

Jetzt muss ich in der UZ vom 4.9.2015 auf Seite 2 ein Mao-Zitat lesen. Mit diesem menschenverachtenden Zitat kann man jeden Mord, jeden Massenmord und jedes Massaker rechtfertigen. Für mich als Kommunisten und Humanisten war bisher ein Menschenleben ein Menschenleben. Das war für mich, der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.

(…) Diese UZ ist nicht mehr meine Zeitung. Das bezieht sich auch auf andere Artikel und Leserbriefe der letzten Zeit: Immer mehr Dogmatismus, persönliche Anfeindungen. Für mich war und ist Marxismus eine wissenschaftliche Methode zur Veränderung der bestehenden Verhältnisse, hin zu einer besseren menschlicheren Welt und kein Glaubensbekenntnis im Sinne des (stalinistischen) ML. (…)

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Ein Menschenleben …", UZ vom 18. September 2015



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol LKW.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]

    Das könnte Sie auch interessieren

    Unsere Zeit