Gesinnungsschnüffelei

Die Internationale Liga für Menschenrechte (ILM) hat sich der gemeinsamen Erklärung von 15 Bürgerrechts- und Datenschutzorganisationen angeschlossen, die vor den geplanten Verschärfungen im „schwarz-grünen“ Entwurf des Hessischen Verfassungsschutzgesetzes warnen. Dieser sieht vor, die Überwachungsbefugnisse des „Verfassungsschutzes“ erheblich auszuweiten, selbst vorbestrafte Kriminelle als V-Leute einsetzen zu können, IT-Sicherheitslücken auszunutzen, um heimlich Staatstrojaner auf PC einschleusen zu können sowie künftige Mitarbeiter von staatlich geförderten Demokratieprojekten geheimdienstlich zu überprüfen.

„Dieser Gesetzesentwurf darf so nicht Gesetz werden“, kritisiert Liga-Vorstandsmitglied Rolf Gössner, „denn es würde Demokratie und Grundrechte massiv schädigen. Die geplante geheimdienstliche Regel-Überprüfung künftiger Mitarbeiter von Demokratieprojekten bedeutet Gesinnungsschnüffelei und erinnert an unselige Zeiten der Berufsverbote.“

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher laden wir Sie ein, die UZ als Wochenzeitung oder in der digitalen Vollversion 6 Wochen kostenlos und unverbindlich zu testen. Sie können danach entscheiden, ob Sie die UZ abonnieren möchten.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Gesinnungsschnüffelei", UZ vom 5. Januar 2018



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Baum.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit