Zu „Da stimmt was nicht“, UZ vom 13. November

Kollateralschaden

Christa Weber und Christof Herzog, Berlin

Vielen Dank an Herbert Becker für seinen Kommentar zur „nichtrelevanten Kunst und Kultur“. Er trifft den Nagel auf den Kopf. Das kritische und aufklärerische Potential der Kulturschaffenden in diesen finsteren Zeiten ist dringend notwendig. Deren Unterdrückung ist ein gewünschter „Kollateralschaden“ der herrschenden Pandemie-Politik. Wir vom Weber-Herzog-Musiktheater mussten fast alle Aufführungen von „Lizzy will es wissen“ zum 200. Geburtstag von Friedrich Engels absagen. Dabei wäre es gerade jetzt von größter Wichtigkeit, künstlerisch mit den Mitteln des historischen und dialektischen Materialismus zur Analyse und Bekämpfung der kapitalistischen Krise beizutragen. Stattdessen hält man uns mit einem verzuckerten Maulkorb (staatlichen Almosen) still.

Gefreut hat uns auch der kluge Artikel von Kurt Baumann, Inge und Harald Humburg und Jürgen Lloyd „Von Schlafschafen und Aluhüten“, der die jetzige bürgerliche Aufstandsbewegung analysiert. Die Demonstranten gehen auf die Straße wegen ihrer existenziellen Ängste in dieser Gesundheits- und Wirtschaftskrise, die aber leider hinter idealistischen Phrasen wie „Frieden, Freiheit, Liebe“ und Scheinproblemen (Mundschutz) verdeckt werden. Alle Linken wären gut beraten, Ross und Reiter zu nennen und die konkreten sozialen Forderungen in diese Bewegung hineinzutragen.

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"Kollateralschaden", UZ vom 20. November 2020



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