Warum Formulierungen wie „Umverteilung von unten nach oben“ zu kurz greifen: Es geht um die Entwertung der Ware Arbeitskraft und in der Konsequenz darum, dass sich die Kapitalistenklasse noch mehr unbezahlte Mehrarbeit aneignen kann. Bei Umverteilung denkt man an einen Topf, der kleiner wird (Arbeit), und einen anderen, der größer wird (Kapital), ohne dass klar wäre, woher beide überhaupt kommen. Daher wundert es auch nicht, wenn wir diese Formulierung auch bei linken Sozialdemokraten finden, die kein marxistisches Verständnis von Ausbeutung haben: dass nämlich der Profit die unentgeltliche Aneignung eines Teils des Werts ist, der ausschließlich von der Arbeiterklasse geschaffen wird. Wir haben in unserer Wissenschaft das Werkzeug, um hier präzise zu sein. Wenden wir es an.
Zu „Zeitenwende des Imperialismus“, UZ vom 16. August
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