Proteste in der Türkei

In der Türkei gab es am Montag und Dienstag vergangener Woche Massendemonstrationen gegen die Regierung. Die Türkische Kommunistische Partei (TKP) mobilisierte in Istanbul, Ankara, Izmir und anderen Städten dazu, mit der Parole „Regierungsrücktritt“ gegen Preissteigerungen auf die Straße zu gehen. Viele Menschen drückten ihren Protest mit dem Schlagen auf Töpfe und Pfannen aus.

Die TKP rief dazu auf, sich gegen die massive Steigerung der Lebenshaltungskosten einzusetzen und hielt fest: „Die Arbeitskräfte werden ausgebeutet, unser Land wird geplündert. Unser Leben wird mit Preisschildern, die sich täglich ändern, mit steigenden Rechnungen gestohlen. Wir müssen für unser Leben, für unsere Zukunft Widerstand leisten. Jetzt ist es an der Zeit aufzustehen!“

Während die AKP-Regierung auf die im Juni 2023 angekündigten Wahlen verweist und damit andeutet, dass sie an der Macht bleiben will, protestierte die TKP mit den Worten: „Wir erheben uns gegen die Armut. Wir haben weder die Geduld noch die Kraft, noch länger zu warten, wir werden nicht bis 2023 warten!“

Aktueller Grund für diese Proteste war der neuerliche historische Tiefstand der türkischen Lira. Die Währung hat 2021 bereits 40 Prozent ihres Wertes verloren. Der Mindestlohn beträgt in der Türkei etwa 2.800 Lira im Monat. Anfang des Jahres entsprach dieser Mindestlohn mehr als 300 Euro, jetzt sind es keine 200 mehr. Zudem steigen Preise für Grundnahrungsmittel extrem an. Die allgemeine Inflationsrate liegt bei über 20 Prozent.

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"Proteste in der Türkei", UZ vom 3. Dezember 2021



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