Rote Karte für „Angebot bei den Sana-Kliniken

Mit einer Protestaktion im Vorfeld der dritten Runde der Tarifverhandlungen werden die Beschäftigten der Sana-Kliniken den Arbeitgebern am Montag und Dienstag „die rote Karte“ zeigen. Dabei sind unter anderem auch Stationsbegehungen und Aktionen in Warte- oder Pausenräumen vorgesehen. Anlass ist das bisher völlig unzureichende Arbeitgeberangebot in der laufenden Tarifrunde. Die Verhandlungen über den Konzerntarifvertrag für die etwa 10 000 Beschäftigten in 20 Kliniken werden am 22. März 2017 in Berlin fortgesetzt.

„Die Beschäftigten in den Sana-Klinken arbeiten mit einem enormen Einsatz und haben eine große Verantwortung. Die Arbeit rund um die Uhr ist körperlich und oft auch emotional sehr belastend. Dafür haben sie Anerkennung und eine gute Bezahlung verdient“, erklärte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler. „Das vorliegende Angebot empfinden die Beschäftigten als Geringschätzung ihrer Arbeit. Wir werden dafür sorgen, dass der Sana-Konzerntarifvertrag von der Tarifentwicklung im Gesundheitswesen nicht abgekoppelt wird.“

Der „Arbeitgeber“ hatte in der laufenden Tarifrunde lediglich Anhebungen von jeweils ein Prozent zum 1. Januar 2017 und zum 1. Januar 2018 sowie Änderungen in der Tabellenstruktur angeboten. ver.di fordert dagegen eine Anhebung der Gehälter um sechs Prozent, mindestens aber 150 Euro monatlich, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Es gibt einen erheblichen Nachholbedarf für die Sana-Beschäftigten. Der Sana-Konzernentgelttarifvertrag liegt bis zu 475,00 Euro, in der Krankenpflege bis zu 296,- Euro monatlich unter dem aktuellen Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes, der für kommunale Krankenhäuser gilt. Zudem plant Sana, die beiden Reha-Kliniken in Sommerfeld und Bad Wildbad von der Tarifentwicklung abzukoppeln und deren Beschäftigte dauerhaft zu schlechteren Bedingungen arbeiten zu lassen, obwohl beide Kliniken von einer wirtschaftlichen Notlagensituation weit entfernt sind und schwarze Zahlen schreiben.

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"Rote Karte für „Angebot bei den Sana-Kliniken", UZ vom 24. März 2017



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