Verlorene Informationen

Manchmal ist das mit dem Durchstechen von Informationen so eine Sache. Geheime Dokumente des britischen Verteidigungsministeriums wurden jetzt an eine Bushaltestelle in Kent gelegt – ganz aus Versehen. Ein eifriger Bürger erkannte auch sofort die Brisanz der Dokumente und brachte sie zur „BBC“. Bei den Dokumenten, die im englischen Sommer natürlich ordentlich durchnässt daherkamen, handelt es sich unter anderem um Power-Point-Präsentationen und E-Mails, unter anderem auch Informationen zu dem Eindringen der „HMS Defender“ in russische Hoheitsgewässer vor der Krim und Spekulationen über mögliche Reaktionen der russischen Seite.

Und der britische Verteidigungsminister? Sagte dem Unterhaus schlicht, er sei „very sorry“. Verantwortlich soll laut „BBC“ ein hoher Beamter des Ministeriums sein. Warum der Computer-Präsentationen und elektronische Briefe ausdruckt, um sie dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch Kent zu transportieren, verriet der Verteidigungsminister nicht. Hauptsache die Info ist draußen.

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Über die Autorin

Melina Deymann, geboren 1979, studierte Theaterwissenschaft und Anglistik und machte im Anschluss eine Ausbildung als Buchhändlerin. Dem Traumberuf machte der Aufstieg eines Online-Monopolisten ein jähes Ende. Der UZ kam es zugute.

Melina Deymann ist seit 2017 bei der Zeitung der DKP tätig, zuerst als Volontärin, heute als Redakteurin für internationale Politik und als Chefin vom Dienst. Ihre Liebe zum Schreiben entdeckte sie bei der Arbeit für die „Position“, dem Magazin der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend.

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"Verlorene Informationen", UZ vom 2. Juli 2021



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