Über Verwirrungen rund um das 21. UZ-Pressefest

Wo bitte ist denn der Leninplatz?

Die erste Runde Verwirrung um das Pressefest hat sich gerade erst gelegt, die Anrufe in der Redaktion, bei denen sich Menschen vergewissern wollen, ob das Pressefest tatsächlich „unser“ UZ-Pressefest ist, wenn es doch in Berlin statt in Dortmund stattfindet („Ach so, ja dann kommen wir auch nach Berlin.“) haben aufgehört, da schleicht sich die nächste Verwirrung an.

Beim Telefonat mit dem Eulenspiegel-Verlag kommt die Frage auf, wo denn die Lesung von Egon Krenz aus seinen Memoiren stattfindet. Die Antwort: „Auf dem Leninplatz natürlich“ löst Verwirrung aus. Ist da noch ein Leninplatz in der Nähe des Rosa-Luxemburg-Platzes dem Umbenennungswahn der 1990er Jahre entkommen? Und warum kennen wir den nicht? Das Missverständnis konnte schnell aufgelöst werden. Leider blieb das nicht das einzige. Die RotFuchs-Singegruppe waren die nächsten, die fragten – sie wollten für ihren Auftritt schon zum Platz der Vereinten Nationen fahren, so heißt der arme Berliner Leninplatz nämlich seit 1992. Wobei er noch froh sein kann, dass die Vereinten Nationen der neue Namenspate waren – viele Plätze in Deutschland hat es da weitaus schlimmer getroffen. Auch einige Besucherinnen, Besucher und Referenten fragten in unsicherem Tonfall, ob sie denn nun durch Berlin gondeln müssen, um bestimmte Programmpunkte zu sehen.

Also, hier ein für allemal die Richtigstellung: Der Leninplatz ist eine Institution des UZ-Pressefestes. In diesem Jahr wird er rund um die Terrasse der „jungen Welt“ stattfinden, die Maigalerie wird ein Teil des Platzes sein, ebenso wie die Kleinkunstbühne. Alle Bestandteile des Pressefestes sind vom Rosa-Luxemburg-Platz in Seh- und vor allem Laufweite.
Auf dem Leninplatz treffen sich die östlichen Landesverbände der DKP und die Freunde von GRH, „Unentdecktes Land“ und dem „RotFuchs“ – und es gibt ein tolles Programm. Highlights gefällig? Lesung von Egon Krenz, Diskussion um die Solidarität mit dem Donbass, Talkrunde „Was tun gegen den reaktionären Staatsumbau?“, Konzerte von Hartmut König, Calum Baird und Achim Bigus. Also fahrt bloß nicht zum Platz der Vereinten Nationen. Ihr verpasst sonst was.

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Über die Autorin

Melina Deymann, geboren 1979, studierte Theaterwissenschaft und Anglistik und machte im Anschluss eine Ausbildung als Buchhändlerin. Dem Traumberuf machte der Aufstieg eines Online-Monopolisten ein jähes Ende. Der UZ kam es zugute.

Melina Deymann ist seit 2017 bei der Zeitung der DKP tätig, zuerst als Volontärin, heute als Redakteurin für internationale Politik und als Chefin vom Dienst. Ihre Liebe zum Schreiben entdeckte sie bei der Arbeit für die „Position“, dem Magazin der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend.

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"Wo bitte ist denn der Leninplatz?", UZ vom 29. Juli 2022



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