Elektroschocker für Polizei in NRW

Mit Beginn des neuen Jahres werden im Rahmen eines zwölfmonatigen Pilotprojektes bei den Polizeibehörden Dortmund, Düsseldorf, Gelsenkirchen und im Rhein-Erft-Kreis Elektroschockpistolen – sogenannte Taser – eingesetzt. Die Waffen sind vor allem für Menschen lebensgefährlich, die unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, chemische Drogen konsumieren oder auf die Einnahme von Psychopharmaka angewiesen sind. Falls ihr Einsatz für die Beamten zufriedenstellend verläuft, sollen sie flächendeckend eingesetzt werden. Bürgerrechtsorganisationen wie das Komitee für Grundrechte und Demokratie hatten in der Vergangenheit mehrfach auf die Todesfälle hingewiesen, zu denen es vor allem in den USA gekommen ist, wo Taser regelmäßig eingesetzt werden. Die US-amerikanische Sektion von Amnesty International zählte zwischen 2001 und 2017 über 700 Todesfälle. Auch in der Bundesrepublik gab es bereits Tote im Zusammenhang mit Taser-Einsätzen der Polizei. Eine offizielle Erhebung zu Todesfällen infolge des Einsatzes der gefährlichen Distanzwaffen oder von Pfefferspray durch die Polizei lehnen Bundes- und Landesregierungen seit Jahren ab.

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"Elektroschocker für Polizei in NRW", UZ vom 8. Januar 2021



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