„Gaststar“ bei Volkswagen

Elon Musk, Chef des Elektroautoherstellers Tesla, war „Gaststar“ bei Volkswagen, wie das Magazin „t3n“ berichtete. VW-Chef Diess habe vor Führungskräften des Konzerns darüber doziert, warum er Tesla für den größten Herausforderer hält, bevor er überraschend Musk per Video zuschaltete.

Musk hat seine Rolle als Schreckgespenst offenbar gut gespielt. VW sei eine „Ikone“, aber auch Ikonen kämen nicht um eine Transformation herum, sagte er. Diese sei notwendig, wolle man nicht als Randnotiz in den Geschichtsbüchern enden. Diese Warnung ging nicht nur an die anwesenden Führungskräfte, sondern vor allem an die Beschäftigten: Tesla ist notorisch gewerkschaftsfeindlich und als Lohndrücker bekannt. In den USA zahlt der Konzern einen Bruttostundenlohn von 18 bis 25 US-Dollar – und damit etwa ein Drittel weniger als General Motors, Ford oder Chrysler.

Zur in den Medien wiedergegebenen Ankündigung von Diess, der Umbau des Konzerns zu einem Elektroauto-Anbieter werde 30.000 Arbeitsplätze kosten, soll der VW-Chef laut „t3n“ gesagt haben: „Mir geht es darum, wie wir miteinander arbeiten, wir müssen effizienter, schneller werden.“ Auch das ist als Drohung zu verstehen.

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Über den Autor

Lars Mörking (Jahrgang 1977) ist Politikwissenschaftler. Er arbeitete nach seinem Studium in Peking und war dort Mitarbeiter der Zeitschrift „China heute“.

Mörking arbeitet seit 2011 bei der UZ, zunächst als Redakteur für „Wirtschaft & Soziales“, anschließend als Verantwortlicher für „Internationale Politik“ und zuletzt – bis Anfang 2020 – als Chefredakteur.

 

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"„Gaststar“ bei Volkswagen", UZ vom 22. Oktober 2021



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