Kahlschlag bei Bayer

Im Managersprech nennt die Bayer AG den Rauswurf von rund 12000 Beschäftigten „im Rahmen der Effizienz- und Strukturmaßnahmen“ eine notwendige Maßnahme. Es werden dadurch 10 Prozent der weltweit Beschäftigten ihren Arbeitplatz verlieren, davon der größte Teil in Deutschland. Man erwarte eine „hohe Flexibilität aller Beschäftigten“, die dann die weitere Arbeit leisten müssen. Natürlich soll der Rausschmiss „sozialverträglich“ erfolgen. Konkret genannt wird die Trennung von der Geschäftseinheit Animal Health, Verkauf der Consumer-Health-Marken Coppertone und Dr. Scholl’s sowie Veräußerung des 60-prozentigen Anteils am deutschen Standortdienstleister Currenta. Zur Begründung heißt es, das notwendige Wachstum erfordere umfangreiche Investitionen, auch für notwendige externe Zukäufe. Da diese Investitionen mittelfristig aufgrund anderer Prioritäten nicht möglich sind, kann Animal Health im Vergleich zu Wettbewerbern nicht im erforderlichen Maße entwickelt werden. Die „anderen Prioritäten“ sind der Pharma-Bereich und die Wirkstoff-Produktion und Formulierung hochaktiver Herbizide, das Monsanto-Produkt will man wohl nicht weiter im Angebot halten. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, wird die neu gebaute Produktionsanlage in Wuppertal nicht genutzt; die Produktion dort geplanter Produkte verbleibt am Standort in Berkeley (USA).

Nach der erfolgreichen Akquisition erfolge jetzt die Integration von Monsanto in den Bayer-Konzern. Aufgrund von Synergien sollen nun die bereits angekündigten Kostenreduzierungen realisiert werden. Hier formuliert der Vorstand, es könnten bereits ab 2022 1,5 Milliarden Euro zusätzlicher Gewinn erzielt werden.

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"Kahlschlag bei Bayer", UZ vom 7. Dezember 2018



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