Kokerei vergiftet Bottrop

DKP Bottrop: Untersuchung zeigt das immer größere Ausmaß der Umweltvergiftung durch die Kokerei!

Wir dokumentieren an dieser Stelle die Pressemitteilung von Michael Gerber, DKP-Ratsherr in Bottrop.

Jetzt sind bereits 16.000 Einwohner in Bottrop betroffen von dem Verzehrverbot für selbst angebautes Gemüse wie Grünkohl, Mangold, Spinat, Pflücksalat, Feldsalat, Rucola und Rübstiel. Die neu hinzu gekommenen Bezirke in der Boy und in Batenbrock erfassen noch immer nicht die Gesamtheit der betroffenen Gebiete der Umweltvergiftung. Weitere Untersuchungen sind in der Kleingartenanlage „An der Boye“ und im Westen von Batenbrock angekündigt. DKP-Ratsmitglied Michael Gerber: „Es ist alarmierend, dass sich die Umweltvergiftung an 15 von 17 Messpunkten erhöht hat. An einem Messpunkt hat sich diese sogar verdoppelt.“

Beim „Runden Tisch Kokerei“ im Dezember 2019 hatte Frau Dr.
Wies von der Bezirksregierung angekündigt, dass alle defekten
Koksofentüren ausgetauscht werden sollten. Jetzt wurde bekannt, dass
nur 20 schwer beschädigte Türen ausgetauscht wurden. Dies ist nach
Auffassung der DKP völlig ungenügend. Es müssen alle defekten
Koksofentüren ausgetauscht werden und nicht nur schwer beschädigte
Türen. Das beschädigte Gleisbett war bereits Thema beim letzten
„Runden Tisch“.

Michael Gerber: „Es ist fahrlässig seitens der
Verantwortlichen, der Kokerei bis zum 1. Juli 2020 Zeit zu lassen,
das Gleisbett zum Befüllen und Entleeren der Koksöfen, zu erneuern.
Die Aufforderung defekte, poröse Koksöfen zu reparieren, aus denen
das krebserzeugende Benzo(a)pyren entweicht, fehlt bisher völlig in
den Auflagen der Bezirksregierung. Die bisherigen Auflagen sind damit
völlig ungenügend, um die Einhaltung des Ziel- / Grenzwertes von 1
ng/m³ Benzo(a)pyren zu erreichen.“

Als weltweit größter Stahlproduzent verfügt ArcelorMittal über
genügend Finanzmittel, um eine umweltschonende Koksproduktion zu
realisieren. Der Profit des Konzerns geht offensichtlich vor den
notwendigen Investitionen in eine moderne Anlage. ArcelorMittal
gefährdet damit den Bestand der Kokerei seinen Arbeitsplätzen sowie
die Gesundheit der Beschäftigten und von mindestens 16.000 Menschen
in Bottrop. Es ist für die DKP offenkundig: ArcelorMittal betreibt
die Kokerei auf Verschleiß, um sie mittelfristig zu schließen, und
nimmt dabei keinerlei Rücksichten.

Michael Gerber

Bottrop, 4. März 2020



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