Am 2. Mai hat in Berlin eine Veranstaltung zum zehnjährigen Gedenken an das Pogrom in Odessa stattgefunden. Am 2. Mai 2014 hatten Faschisten das dortige Gewerkschaftshaus angegriffen und mit Molotow-Cocktails in Brand gesteckt, während sich rund 300 Anti-Maidan-Aktivisten darin verschanzten. 48 Menschen starben, mehr als 200 wurden verletzt. Die Moderation der Veranstaltung übernahm Ingrid Koschmieder. Unter anderem sprachen Stefan Natke (DKP Berlin), die Künstlerin Christa Weber, Jürgen Hofmann (Aufstehen Lichtenberg) und Max Rodermund (KO). Hans Bauer redete für die Gesellschaft für Humanitäre und Rechtliche Unterstützung (GHR). Er bezeichnete das Massaker als „Teil eines faschistischen und verfassungsfeindlichen Putsches“ und erinnerte daran, dass bis heute keine ernsthaften Versuche zur Aufklärung des Verbrechens unternommen wurden. Die Ermittlungen der verschiedenen Behörden, ob „Generalstaatsanwalt, Polizei, Innenministerium, Parlamentarische Kommission, Ombudsmann“, seien im Sande verlaufen. Kein Wunder, so Bauer, stünden diese doch selbst im Dienst der Verfassungsfeinde. Zugleich hätte das Regime internationale Untersuchungen verhindert. „Das System heißt: Verschleiern, Verfälschen, Vergessen“, so Bauer.
Alle Reden und Fotos der Veranstaltung gibt es auf der Website des Co-op Anti-War Café Berlin.
Odessa unvergessen
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