In Bottrop raste ein Terrorist in Menschenmenge

Rassistische Bluttat

Von HB

Der Beginn des hundertjährigen Bottroper Stadtjubiläums wurde in der Neujahrsnacht durch eine ausländerfeindliche Amokfahrt überschattet. Der aus Essen stammende Fahrer hat sein Auto gezielt als Waffe gegen Menschen eingesetzt. Der mutmaßliche Täter handelte dabei, so der derzeitige Stand der Ermittlungen, – aus Fremdenfeindlichkeit und beabsichtigte, gezielt Menschen zu töten. Verletzt wurden mindestens acht Menschen. Opfer der Amokfahrt wurden besonders Menschen überwiegend aus Syrien und Afghanistan. Eine Person wurde dabei so sehr verletzt, dass sie zwischenzeitlich in Lebensgefahr schwebte. Der mutmaßliche Täter konnte von der Polizei festgenommen und verhört werden. Dabei äußerte er sich rassistisch und fremdenfeindlich.

Mit Blick auf Bundes-Innenminister Horst Seehofer und NRW-Innenminister Herbert Reul bringt es „Der Westen“ (Funke-Mediengruppe) auf den Punkt: „Es ist fatal, dass die Politik die Tat von Bottrop und Essen nicht als das benennt, was sie ist: Politisch motivierter Terrorismus.“ Auch die Bundesstaatsanwaltschaft bezeichnet diesen Anschlag als Terrorismus. Notwendig ist ein entschiedenes staatliches Vorgehen gegen rassistische Hetze und ebensolchen ausländerfeindlichen Terror sowie gegen alle neonazistischen Bestrebungen

Für Samstag, den 5. Januar, hatte das „Bündnis Buntes Bottrop“ zu einer Mahnwache in der Bottroper Innenstadt aufgerufen. Mehr als 250 Teilnehmer bekundeten ihre Trauer und zeigten Flagge gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus am Berliner Platz. Für eine Stunde zeigten sie mit Schildern, Transparenten und Plakaten ihre Botschaft: Bottrop ist eine offene und bunte Stadtgesellschaft ohne Rassismus.

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"Rassistische Bluttat", UZ vom 11. Januar 2019



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