Rücktritt

Die Vizebürgermeisterin der Stadt Athen, Alexia Evert, musste ihren Posten räumen. Anlass waren Verunglimpfungen gegen Griechenlands Kommunisten, berichtete die „Griechenland Zeitung“. Auf Facebook hatte sie kommentiert: „Wir müssen lernen, mit Kakerlaken und Parasiten zusammenzuleben. So war es, so ist es und so wird es sein.“ Gemünzt war diese Feststellung auf Mitglieder der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE), die am 17. November trotz eines Versammlungsverbotes und massiver polizeilicher Repression anlässlich des Jahrestages der Niederschlagung des Aufstands der Studenten des Polytechnion die traditionelle Kundgebung und den Protestmarsch vom Polytechnion bis vor die US-Botschaft in Athen durchgeführt hatten.

Athens konservativer Bürgermeister Kostas Bakojannis, Neffe von Premierminister Kyriakos Mitsotakis von der konservativen Partei Nea Dimokratia (ND), sah sich daraufhin gezwungen, seine Stellvertreterin zum Rücktritt aufzufordern. Gleichzeitig erklärte er, dass er Alexia Evert schätze und dass ihn ein tiefer ideologischer Graben von der KKE trenne. Es gebe aber Ausdrücke, die mit der politischen Auffassung der Stadtverwaltung unter seinem Vorsitz nicht zu vereinbaren seien. Er verwies darauf, dass er mit der Aufforderung zum Rücktritt eine politische Entscheidung getroffen habe und keine persönliche.

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"Rücktritt", UZ vom 27. November 2020



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