Frauenarbeitskreis der DKP traf sich zum Wochenendseminar

Wenn Annalena Feminismus definiert

Josephine Niemann

Der Frauenarbeitskreis der DKP traf sich am 3. und 4. Dezember in Finnentrop im Sauerland zu einer Wochenendschulung. Die zwölf Teilnehmerinnen führten spannende Diskussionen zur Entwicklung des Feminismus. Eine Leitfrage: Wenn Annalena Baer-bock ihre Außenpolitik als feministisch bezeichnet und H&M auf seine T-Shirts Girlpower-Slogans druckt, können und wollen wir Sozialistinnen und Kommunistinnen uns heute noch Feministinnen nennen? Anhand der Biografien von Frauenrechtlerinnen und Feministinnen, darunter Emma Goldman, Clara Zetkin, Alexandra Kollontai und auch Alice Schwarzer, haben wir uns verschiedene feministische Strömungen angeschaut. Für uns ist entscheidend: Die Frauenfrage kann nicht von der Klassenfrage getrennt werden. Damit stehen wir an der Seite von feministischen Sozialistinnen und lassen uns diesen Begriff auch nicht nehmen.

Im zweiten Teil der Schulung haben wir uns mit Geschlechtsidentität, Feminismus und Sprache auseinandergesetzt. Dieses Thema dominiert die frauenpolitische Bewegung in Deutschland aktuell stark. Wir stehen solidarisch an der Seite jeder diskriminierten Geschlechtsidentität und Sexualität und betonen die Wichtigkeit einer Sprache, die Frauen einschließt und sichtbar macht. Für uns als Frauenarbeitskreis der DKP ist eine klassenbewusste Frauenpolitik von Bedeutung, die die doppelte Ausbeutung der Frau im Kapitalismus im Fokus hat und die für den Sozialismus eintritt. Das heißt für uns auch, in der Diskussion um aktuelle, feministische Strömungen zu bleiben.

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"Wenn Annalena Feminismus definiert", UZ vom 16. Dezember 2022



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