Die Friedensbewegung sagt: dichtmachen!

20 Wochen in Büchel

Von CH

Seit 16 Wochen finden Protest- und Blockadeaktionen gegen den Bundeswehr-Fliegerhorst Büchel und die dort stationierten 20 US-amerikanischen Atomsprengköpfe statt. Begonnen hatten die Aktionswochen mit der „5 vor 12“-Mahnwache unter anderem mit der EU-Abgeordneten Jutta Paulus (Bündnis 90/Die Grünen) und Reiner Braun von „Abrüsten statt Aufrüsten“. Zuvor hatte schon der Ostermarsch in Büchel am 22. April das Haupttor des Atomwaffenstützpunktes zum Ziel.

So vielfältig wie die teilnehmenden Gruppen waren auch die Aktionsformen. Am 30. April durchschnitten 17 Atomwaffengegner den Sicherheitszaun und „picknickten“ auf dem Militärgelände. Am 22. Mai blockierten Mitglieder des bundesweiten Pazifik-Netzwerks e. V. die Zugänge zum Fliegerhorst. Drei Tage später machten über 80 Radrennfahrer der Initiative „Peace Maker“ auf ihrem „Marathon“ Station in Büchel. Die Naturfreunde begaben sich am 1. Juni auf einen Friedensmarsch nach Büchel. Am 28. Juni besuchten die Aktivisten von „Stopp Airbase Ramstein“ die Protestierenden in Büchel, deren Aktionswoche gegen die US-Militärbase Ramstein Ende Juni stattfand (UZ vom 5. Juli). Das Amtsgericht Cochem verurteilte vor zwei Wochen den Arzt Ernst-Ludwig Iskenius zu 70 Tagessätzen à 40 Euro. Ihm wurde als Versammlungsleiter der Aktionen der IPPNW (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges) zur Last gelegt, dass zwei unangemeldete Blockaden stattfanden, die jedoch unabhängig und eigenverantwortlich durchgeführt wurden (UZ vom 5. Juli). Am 1. Juli öffnete das Friedenscamp, auf dem die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Margot Käßmann, einen Gottesdienst für den Abzug und das Verbot der Atomwaffen abhielt.

Während der Aktionstage von DKP und SDAJ findet auch das „International Action Camp und Youth Camp der Kampagne „Büchel ist überall!“ statt. Eine Woche später wird die religiöse Gruppe der „Quäker“ eine Mahnwoche abhalten. Am 6. August, nach 20 Wochen Protest und Aktion, werden Abgeordnete verschiedener Bundestagsparteien in Büchel an die Atomwaffenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki erinnern.

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"20 Wochen in Büchel", UZ vom 12. Juli 2019



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