Bienenjagd

Von HB

Bayer-Monsanto ist auf Bienenjagd. Vor wenigen Wochen erst hat die EU drei Neonikotinoide verboten. Die meisten dieser synthetischen Gifte werden zur Blattbehandlung  und zur Bodenbehandlung eingesetzt. Verboten deshalb, weil der Dreck Hummeln, Bienen und Schmetterlinge tötet.

Jetzt legt der Chemiegigant einfach mit der nächsten Pestizidmischung nach – wieder ist sie tödlich für Bienen. Bayer selbst beschwichtigt und behauptet, unter Laborbedingungen würden solche „letalen Effekte“ festgestellt, aber bei „Feldversuchen“, von denen der Konzern gerne noch viel mehr machen würde, gäbe es keine negativen Auswirkungen auf Bienenvölker. Was auch sonst, schließlich hat man viel Geld ausgegeben und möchte nun kalkulierte Profite einfahren. Dabei wirkt die Mischung besonders perfide. Man behandelt das Saatkorn, und das Nervengift wirkt in allen Teilen der Pflanze: Stängel, Blätter und Blüte werden giftig.

Im August soll, geht es nach dem Wunsch des Chemiegiganten, die EU-Kommission die Zulassung genehmigen. Zur Erinnerung: Im Frühjahr protestierten Hunderttausende gegen giftige Neonikotinoide. Mit Erfolg, Agrarministerin Julia Klöckner und Umweltministerin Svenja Schulze stimmten im EU-Rat für ein Verbot. Das reichte für die Mehrheit. Ob die beiden Damen diesmal ihre Haltung ändern?

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Bienenjagd", UZ vom 13. Juli 2018



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Stern.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit