Bundesbank betätigt sich als Finanzlobbyist

Mit einer ausführlichen Studie ihrer volkswirtschaftlichen Abteilung garniert die Deutsche Bundesbank ihren jüngsten Monatsbericht. Thema ist die Rente, und Clou der Studie ist die sich angeblich ergebende Notwendigkeit, das Renteneintrittsalter weiter auf 69 Jahre heraufzusetzen. Die Forderung ist keineswegs neu. Dennoch berichteten Rundfunk, Fernsehen und Zeitungen ausführlich über diese Studie. Die Argumente der Bundesbank-Beamten sind bei der Studie die üblichen: 1. Demographie – künftig gibt es mehr Alte als Junge, also mehr Rentner als Beitragszahler. 2. Beitragssätze – sie dürfen nach Ansicht der Bundesbank keinesfalls steigen. Das könne die „arbeitende Bevölkerung“ überfordern und das „künftige Wirtschaftswachstum belasten“.

3. Wolle man nun verhindern, dass die Rente schmaler werde, müsse nach Adam Riese die Zahl der Rentner vermindert werden. Es ist also alles reiner Sachzwang. Gemildert wird der Blick in die verheerende Zukunft durch die segensreiche Riester-Rente. Wer da konsequent einzahle, meinen die Bundesbanker, werde im Alter mehr haben. So schreiben sie und vergessen zu erwähnen, dass sich nur die etwas weniger Bedürftigen die Zusatzeinzahlungen bei Riester leisten können und dass dabei – sozusagen zum Ausgleich -, die Bank oder die Versicherung kräftig mitverdient.

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"Bundesbank betätigt sich als Finanzlobbyist", UZ vom 19. August 2016



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