Chemische Kriegsführung

Von WSK

Am 10. August gedenkt die Sozialistische Republik Vietnam derer, die durch den Einsatz des Entlaubungsmittels Agent Orange vergiftet wurden. Das Teufelszeug wurde von den USA in ihrem Krieg gegen das vietnamesische Volk von Januar 1965 bis April 1970 aus Flugzeugen und Helikoptern großflächig versprüht. Das Foto zeigt den Einsatz eines Hubschraubers im Mekong-Delta im Juli 1969. Hersteller waren US-Firmen wie Dow Chemical und Mobay, einem Gemeinschaftsunternehmen von Monsanto und der Bayer AG.

Etwa eine Million Vietnamesen leiden noch heute an gesundheitlichen Schäden durch Spätfolgen von Agent Orange, darunter sind etwa 100 000 Kinder mit angeborenen Fehlbildungen. Nach gerichtlichen Auseinandersetzungen konnten ehemalige US-Soldaten, die ebenfalls gesundheitliche Schäden durch das Gift erlitten hatten, Entschädigungszahlungen von den Herstellerfirmen durchsetzen.

Die vietnamesischen Opfer gingen leer aus: Eine entsprechende Sammelklage in den USA wurde 2005 abgewiesen, da der Einsatz von Agent Orange „keine chemische Kriegsführung“ und deshalb kein Verstoß gegen internationales Recht gewesen sei.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher laden wir Sie ein, die UZ als Wochenzeitung oder in der digitalen Vollversion 6 Wochen kostenlos und unverbindlich zu testen. Sie können danach entscheiden, ob Sie die UZ abonnieren möchten.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Chemische Kriegsführung", UZ vom 9. August 2019



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Baum.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit