Rassistischer Ryanair-Chef

Der Chef der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair hat sich dafür ausgesprochen, muslimische Männer vor dem Abflug strengeren Sicherheitskontrollen zu unterziehen als andere Passagiere. „Wer sind die Bombenattentäter? Es werden alleinreisende Single-Männer sein“, sagte Michael O‘Leary in einem am Samstag veröffentlichten Interview der britischen Zeitung „Times“. „Man kann ja nichts sagen, weil das als rassistisch gilt, aber es werden generell Männer muslimischen Glaubens sein.“

In Begleitung ihrer Familie seien muslimische Männer hingegen grundsätzlich keine Gefahr, so der Firmenboss. Seine Ausführungen stießen umgehend auf scharfe Kritik im Vereinigten Königreich.

Der Rat der Muslime in Britannien bezeichnete die Äußerungen als „rassistisch und diskriminierend“. Es sei eine Schande, dass der Chef einer Fluggesellschaft Islamfeindlichkeit so offen und schamlos ausspreche, so eine Sprecherin.

Auch der Labour-Abgeordnete Khalid Mahmood verurteilte die Vorschläge und verwies auf das Blutbad in Hanau durch einen Deutschen. „Sollen wir nun weiße Menschen einem Profiling unterziehen, um zu sehen, ob sie Faschisten sind?“, zitierte die „Times“ den Politiker.

Beim Profiling, für das sich O‘Leary ausspricht, werden Menschen auf Grundlage von Stereotypen und äußerlichen Merkmalen als verdächtig eingestuft und überprüft.

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"Rassistischer Ryanair-Chef", UZ vom 28. Februar 2020



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