Rechte Helfer

Die rechtspopulistische Betriebsratsfraktion Zentrum Automobil bei Daimler Untertürkheim klagt mal wieder die „großen Gewerkschaften“ an und schiebt der IG Metall die Schuld für die Vernichtung von Arbeitsplätzen in Untertürkheim in die Schuhe. Damit lenken sie ab von der Verantwortung, die der Daimler-Vorstand für die neuesten Horrorpläne hat. Sie greifen damit alle Kolleginnen und Kollegen an, die mit der IG Metall um Rechte, soziale Standards und gute Tarifverträge kämpfen.

Der Standort und explizit das Werk Untertürkheim sei zu teuer, heißt es im Rundbrief von Zentrum Automobil. Genau dies ist auch die Meinung von Wilfried Porth, Ola Källenius und dem Rest des Daimler-Vorstandes. Mit solchen Aussagen arbeiten sie dem Vorstand in die Hände, der dies auch vertritt und deshalb Löhne, Zulagen, Sonderzahlungen am liebsten kürzen oder streichen würde. Dem Kampf der Kolleginnen und Kollegen um Lohnerhöhungen und tarifliche Absicherungen fallen sie damit in den Rücken!

Damit nicht genug. „Raus aus den Gewerkschaften“ ist ihre Aufforderung. Das bedeutet: Raus aus Tarifverträgen, raus aus Schutzrechten, raus aus Organisierung. Damit sind die Rechten für Verschlechterung von Löhnen und Arbeitsbedingungen, denn diese sind in Tarifverträgen vereinbart. Damit sind sie für eine Schwächung der Gewerkschaften, denn ohne organisierte Kolleginnen und Kollegen keine Kampfkraft, kein Kündigungsschutz, Urlaub, Weihnachtsgeld, Lohnfortzahlung und auch keine weiteren Verbesserungen. Solche Spalter wollen die Arbeiterklasse in die Irre führen, sie schwächen und den Angriffen des Kapitals schutzlos ausliefern.

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"Rechte Helfer", UZ vom 6. November 2020



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