Silvia Gingold klagt

Am Dienstag, dem 19. September, findet der Prozess der Antifaschistin Silvia Gingold gegen das Land Hessen vor dem Verwaltungsgericht Kassel statt. Gingold setzt sich vor Gericht gegen ihre anhaltende Bespitzelung durch das hessische Landesamt für Verfassungsschutz zur Wehr. Der Inlandsgeheimdienst stuft die antifaschistischen Aktivitäten Gingolds in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) und ihr friedenspolitisches Engagement im Kasseler Friedensforum als „linksextremistisch“ ein. Ihr werden unter anderem Lesungen aus der Biographie ihres Vaters, des antifaschistischen Widerstandskämpfers Peter Gingold, vorgeworfen, der im französischen Widerstand gegen die Nazis kämpfte. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ruft dazu auf, sich mit Silvia Gingold „gegen diese skandalöse und rechtswidrige Bespitzelung zu solidarisieren und zum Prozess zu kommen“. Eine öffentliche Begleitveranstaltung findet in der Kunsthochschule Kassel (Menzelstraße 13–15, Nordbau, Eingang A) statt. Diese steht unter dem Motto „Wen schützt der Verfassungsschutz? – Wer schützt uns vor dem Verfassungsschutz?“. Dort werden Rechtsanwalt und Bürgerrechtler Rolf Gössner (Bremen), der selbst erfolgreich gegen seine Bespitzelung durch den Verfassungsschutz geklagt hat und Uli Sander, Bundessprecher der VVN, zum Thema referieren.

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"Silvia Gingold klagt", UZ vom 15. September 2017



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