Das Peperoni-Ferienlager 2019 ist vorbei

Sinnvoll und engagiert

Von Gustl Ballin

Herbstfreizeit (ab 8 Jahren), Termin: 30. Oktober – 3. November

Herbstwochenende Saar (ab 14 Jahren), Termin: 18. – 20. Oktober

Es waren zwei superschöne Wochen, die rasend schnell vergingen! Dieses Jahr fand das Ferienlager im schönen Moseltal bei Rachtig (Nähe Bernkastel-Kues) statt. Fast 40 Kinder waren dabei, sie wurden von 30 Jugendlichen und Erwachsen betreut. Alles wieder selbstorganisiert: Einkauf, Küche, Brot- und Kuchenbacken und täglich gab es die  Lagerzeitung „Zebra“.

Die Teilnehmer kamen aus Baden-Württemberg, Saarland, Hessen, Sachsen und Nordbayern. Das Programm war sehr abwechslungsreich. In den ersten drei Tagen waren Mitglieder eines Kinder-Zirkusses aus Nicaragua zu Gast. Sie übten mit den Kindern Pantomime, Jonglieren und Akrobatik. Das erworbene Können wurde auf einer Galavorstellung präsentiert. Weiter gab es Wandern ins „Tourilager“ mit Übernachtung unter freiem Himmel, Besuch des Freibads mit Rückfahrt auf der Mosel, Wasserbomben- und Volleyballturnier, diverse Bastel-AGs, Lagerfeuer mit Stockbrot und ein Geländespiel  zur Einhaltung des 1,5-Grad-Zieles. Natürlich kam das diesjährige Jahresthema „Wir haben nur diese eine Welt“ nicht zu kurz. Das Jahr 2018 war seit Beginn der Aufzeichnungen das heißeste und trockenste Jahr überhaupt. Ein „Weiter-so“ im Umgang mit Umwelt und Natur darf es nicht geben. Die Welt soll auch für künftige Generationen erhalten werden. Der CO2-Ausstoß muss gesenkt, die Zerstörung des Regenwaldes muss beendet werden. Eine andere Form der Mobilität in den westlichen Industrienationen ist notwendig und möglich.

Der Grund für die Umweltzerstörung im großen Stil ist das Profitinteresse, vor allem der großen Konzerne. Wie kann dem Einhalt geboten werden? Was kann man tun, um Veränderungen anzustoßen? Diesen Fragen wurde an drei Tagen von Projektgruppen zu Nahrung, Mobilität und Smartphones nachgegangen, Ursachen und Wirkungen wurden erforscht, nach den Verursachern und Profiteuren gefahndet sowie mögliche Alternativen aufgezeigt. Die täglichen Überflüge der Kampf-Jets erinnerten an die Auswirkungen von Militärübungen und Kriegen. Die „Zebra“ berichtete über die Aktion zweier Betreuerinnen. Sie nutzten ihren „Freien Tag“, um sich in Büchel in die Mahnwache gegen die dort lagernden Atombomben einzureihen. Die Lagervollversammlung fasste gemeinsam den Beschluss, am letzten vollständigen Ferienlagertag – einem Freitag – eine eigene „Fridays for Future“- Demonstration zu organisieren. Peperoni-Premiere und ein absolutes Highlight. Also ging es daran, sich Parolen auszudenken, Flyer zu erstellen, Schilder zu basteln und Transparente zu malen. Die Leute in dem kleinen Ort staunten nicht schlecht, als die Demo an ihren Häusern vorbeizog und sie von Kindern Flyer überreicht bekamen. Nach dem wunderbaren Abschlussabend mit witzigen Spielen, rührenden Rückblicken und einem Ausklang mit Gitarre am Lagerfeuer ging es am anderen Morgen wieder nach Hause. Alle freuen sich schon auf die Herbstfreizeit und aufs Ferienlager im nächsten Jahr.

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"Sinnvoll und engagiert", UZ vom 6. September 2019



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