Überschwemmungen in Vietnam

(S. K.)   

Durch schwere Unwetter wurden in Vietnam zwischen dem 10. und 14. Oktober vermutlich über 70 Menschen getötet. Ungewöhnlich starke und lange anhaltende Niederschläge führten vor allem im Norden und in der Mitte Vietnams zu schweren Überschwemmungen und Erdrutschen. Besonders betroffen ist die Region südlich und südwestlich von Hanoi. Dort fielen örtlich bis zu 220 Liter Regen pro Quadratmeter.

Ein Erdrutsch im Distrikt Tan Lac (ca. 100 km südwestlich von Hanoi) riss in der Nacht vom 12. auf den 13. Oktober vier Stelzenhäuser weg. Vermutlich kamen dabei alle 18 dort lebenden Menschen ums Leben. Auch in der Provinz Hoa Binh starben 23 Menschen. Bislang sind die Schäden noch nicht abschätzbar.In den am schlimmsten betroffenen Regionen wurden die Schulen geschlossen. Viele Straßen waren und sind immer noch unpassierbar. Durch einen Erdrutsch in der Provinz Yen Bai wurde die Bahnstrecke von Hanoi nach Sapa für 3 Tage unterbrochen. Zuvor hatte das Regengebiet in Mittelvietnam in den Provinzen Nghe An, Quang Tri und Hue große Gebiete überflutet. Betroffen ist aber auch das Mekongdelta. In der Nähe von Can Tho brach der Damm einer Hochwasserschutzanlage.

Vietnam gehört zu den Ländern, die am stärksten vom Klimawandel bedroht und betroffen sind. Neben Überschwemmungen durch tropische Starkregen suchen Taifune immer häufiger das Land heim. Haben sich diese verzogen, dörren immer wieder Trockenperioden – vor allem im Mekongdelta – das Land aus. Allein 2017 rechnet Vietnam mit Ernteausfällen von 7 Millionen Tonnen Reis.

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"Überschwemmungen in Vietnam", UZ vom 20. Oktober 2017



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