Die Pressefestleitung ringt mit einer schweren Entscheidung und führt die Diskussion in der Partei

UZ-Pressefest trotz Corona?

Eure Pressefestleitung

Eine schwierige Entscheidung steht vor uns. Vom 28. bis 30. August 2020 soll im Dortmunder Revierpark unser 21. UZ-Pressefest stattfinden. Hunderte Künstlerinnen und Künstler, Referentinnen und Referenten, linke und fortschrittliche Organisationen haben ihr Kommen zugesagt. Wir bereiten ein großes Fest des Friedens und der Solidarität vor. Ein Fest, das diese Zeit dringend braucht. Auch und gerade die Zeit der Coronapandemie braucht dieses Fest des Widerstands. Denn die Krise ist nicht nur von gesundheitlichen Gefahren gekennzeichnet, sondern auch von massiven Angriffen auf die Arbeiterklasse und unsere demokratischen Rechte. Entlassungen, Kurzarbeit und weitere Verarmung, reaktionärer Staatsumbau und Militarisierung sind keine Kollateralschäden. Nicht zuletzt sind Künstlerinnen und Künstler betroffen. Kultur braucht Auftritte, aber Kultur braucht auch Geld zum Überleben. Wir fordern schon lange die soziale Absicherung der Kultur und kämpfen darum – in diesen Tagen gilt das besonders.

So wichtig unser Fest ist, so wenig können wir die Augen vor den Problemen verschließen. Natürlich gefährdet die Pandemie seine Durchführung. Auch unter uns, unter den vielen Helferinnen und Helfern, Trägern und Mitwirkenden des Festes ist die Unsicherheit zu Recht groß. Viele von uns sind in Kurzarbeit, fürchten den Jobverlust, kämpfen mit finanziellen Problemen, machen sich Sorgen um ihre Gesundheit – und ja, viele von uns gehören auch zu den sogenannten Risikogruppen.

Die Sicherheit und Gesundheit unserer Gäste und Mitwirkenden haben in der Vorbereitung unserer Veranstaltungen immer eine große Rolle gespielt. Wir können das UZ-Fest nur durchführen, wenn wir beides gewährleisten können. Ob das Ende August möglich sein wird, lässt sich heute nicht mit Gewissheit sagen. Leider können wir eine Entscheidung aber auch nicht erst kurz vor Toresschluss fällen, weil der finanzielle Schaden, die eingesetzten Kräfte dann zu groß würden. Wir werden Mitte des Monats mit den Gliederungen der DKP diskutieren und das Für und Wider abwägen und Meinungen einholen. Zum 1. Mai werden wir eine Entscheidung treffen müssen.

Im Falle einer Verschiebung bitten wir um euer Verständnis. Wir versichern euch bereits heute, dass es in dem Fall rasch einen neuen Termin geben wird. Und natürlich werden die eingegangenen Spenden und alle weiteren Spenden für das Fest verwendet!

In diesem Sinne: Schreibt uns eure Meinungen, plant mit dem Pressefest und haltet den Termin noch fest. Vor allem: Bleibt gesund und aktiv! Und lebt die Solidarität auch in der Krise!

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An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"UZ-Pressefest trotz Corona?", UZ vom 10. April 2020



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