Zu Leserbriefe von Isa Paape und Siegfried Alt zu #ZeroCovid

Appelle oder Kämpfe?

Thomas Mehner, Krefeld

Die Stellungnahme von Patrik Köbele zu #ZeroCovid ist unbefriedigend, weil sie nur unzureichend die Klassenlinien herausarbeitet, dass die Verwirklichung der Interessen des Monopolkapitals und die der Menschen unvereinbar sind, dass der Kampf gegen Covid19 nur als Kampf gegen die Monopolbourgeoisie Sinn hat und dass es unsere Aufgabe ist, Kämpfe in diese Richtung zu fördern und dabei Klassenbewusstsein entwickeln zu helfen. Das sehen die Genossen Paape und Alt ganz anders: Wir sollen uns Sorgen machen, weil die Politik unserer Bourgeoisie so falsch ist, „dass die ‚Wirtschaft’, die sie schützen wollte, nur noch mehr Schaden nimmt und abgehängt wird von insbesondere den asiatischen Staaten“ (Alt). Ach ja, das ist unsere Hauptsorge, echt? Und #ZeroCovid ist „moralisch überlegen“ und bietet gar „eine sozialistische Orientierung“ (Alt), weil es an die Regierung und die EU mit der Bitte um ein umfassendes Programm für den Gesundheitsbereich appelliert? An die EU, die im Kampf um die Impfdosen gegen die armen Ländern der Welt gerade ihren verantwortungslos brutalen imperialistischen Charakter zeigt? Und an die Regierung, der die Gesundheitsfürsorge für die Menschen, wie Privatisierungen und Schließungen von Krankenhäusern, Gesundheitspauschale etc. zeigen, drecksegal ist?

Und Paape ätzt mit Beschimpfungen gegen Patrik nur so um sich und findet einen der wenigen guten Sätze, der auf die Entwicklung von praktischen Kämpfen der Betroffenen um ihre Interessen abzielt, belehrendes und arrogantes „Nachtrabgemaule“. Aber was soll’s, wir haben ja Meinungsvielfalt.

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