Kissingers Haltung erklärt sich einfach: er sieht ein Fiasko voraus und will – für den Westen – retten, was zu retten ist. Entsprechend einem alten Adenauer-Wort will er „lieber die halbe Ukraine ganz als die ganze Ukraine halb“. Nach den üblen Erfahrungen mit dem Minsk-II-Abkommen wird sich Russland wohl darauf nicht einlassen. Und für ein Ausspielen Moskaus gegen den US-Hauptfeind Peking, also die Umkehrung der chinesischen Kehrtwende der frühen 1970er, stehen die Chancen auch schlecht.
Zu „Wichtigster Kriegstreiber des Imperialismus“, UZ vom 26. Mai
Die halbe Ukraine ganz
Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher laden wir Sie ein, die UZ als Wochenzeitung oder in der digitalen Vollversion 6 Wochen kostenlos und unverbindlich zu testen. Sie können danach entscheiden, ob Sie die UZ abonnieren möchten.
An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)