Zur Bundesdelegiertenversammlung der Grünen

Die Totengräberpartei

Die feministische Außenministerin wusste auf dem Bundesparteitag ihrer Partei von der „Herausforderung am Dönerstand“ zu berichten. Der Döner ist zu teuer. Darum müsse man sich kümmern. Man ahnt in etwa, was Frau Baer­bock ihren Gesprächspartnern vom Kaliber eines Sergei Lawrow oder Wang Yi so mitzuteilen weiß.

Das eigentliche Problem der Grünen ist aber eher die „Herausforderung am Infostand“. Immer mehr Menschen beginnen zu begreifen, welch ruinöse Konsequenzen die „grüne Politik“ für dieses Land und seine Menschen hat. Frau Baer­bock hätte durchaus einmal berichten dürfen, dass ihr Vorhaben, Russland „zu ruinieren“, mehr als 700.000 Ukrainer das Leben gekostet hat, oder dass ihre bedingungslose Unterstützung der zionistischen Netanjahu-Regierung tausende Tote in Libanon, Iran, Irak, Syrien und Jemen und einen ausgewachsenen Völkermord in Palästina mitverursacht hat. Die Dame hat so viel Blut an den teuer manikürten Händen wie kein deutscher Außenminister seit 1945.

Auch Herr Habeck, berühmt für seine Fähigkeiten, „Learning on the Job“, hätte durchaus ein paar Eckdaten beisteuern dürfen, die ihn (bei 10 Prozent für die Grünen in den Umfragen) angeblich zum „Kanzler aller Menschen in diesem Land“ qualifizieren. Zu den Energiekosten, zur Chemie- und Autoindustrie und zur Technologieentwicklung beispielsweise. Oder Erhellendes zu den Vorteilen verflüssigten US-Frackinggases, zur ökonomischen und sozialen Wirkung des tollen Verbrennerverbots oder des brillanten Heizungsgesetzes. Immerhin wurde dadurch das Wirtschaftswachstum komplett gestoppt und Deutschland in die Dauerrezession geschickt. Aber die deutsche Spitzendiplomatin weiß auch hier Wegweisendes: „Was kümmert mich, was meine Wähler denken.“ Hauptsache, in Wiesbaden ist die Stimmung gut und „Robert-ich-will-genau-dich-als-Kanzler“ macht den Strahle-Max. Beim „Kanzler-Robert“ klappts auch mit den Taurus-Cruse-Missiles für unseren geliebten Wladimir.

Die olivgrüne Kriegspartei hat ihre Vor-Frau gegen einen Vor-Mann ausgewechselt, so könnte man das Ergebnis des Wiesbadener Parteitags zusammenfassen. Statt Baer­bock vor Habeck nun Habeck vor Baer­bock. Die Politik bleibt selbstverständlich die gleiche. Die Grünen haben prinzipiell recht, ob es nun der Wahlpöbel versteht oder nicht.

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"Die Totengräberpartei", UZ vom 22. November 2024



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