Ein Unbeugsamer von der Spree

Am 10. November ist Ronald „Ronni“ Fritzsch verstorben. Ronni wurde am 8. September 1951 in Hannover geboren. Um der Wehrpflicht zu entgehen, ging er 1970 nach West-Berlin, wo er sich Anfang der 70er der Bewegung 2. Juni anschloss. 1975 wurde er verhaftet und wegen Banküberfällen und der Entführung des Landesvorsitzenden und damaligen Spitzenkandidaten der CDU, Peter Lorenz, zusammen mit fünf weiteren Mitgliedern der „Bewegung 2. Juni“, angeklagt. Ronni wurde zu 13 Jahren und 2 Monaten verurteilt, wovon er viele Jahre in Isolation und im Hochsicherheitstrakt der JVA Berlin Moabit einsaß. In einer Presseerklärung schreiben seine Genossinnen und Genossen und Freunde: „Nach seiner Freilassung blieb Ronni politisch aktiv und verlor trotz Rückschlägen und Enttäuschungen in Bezug auf die linksradikale Bewegung nie die Hoffnung. Ronni arbeitete immer hart. Nicht zuletzt aufgrund seiner Authentizität, seines warmen Lachens und seines freundlichen Wesens war er fähig, zu den unterschiedlichsten Menschen Beziehungen aufzubauen.“ So begleitete er auch hin und wieder Aktionen der DKP Friedrichshain-Kreuzberg. Wir sahen Ronni zuletzt auf unserem UZ-Pressefest. Ronni presente!


Ronald Fritzsch hat seine Erinnerungen gemeinsam mit Ralf Reinders festgehalten: „Gespräche über Haschrebellen, Lorenz-Entführung, Knast – Bewegung 2. Juni“, Edition ID-Verlag, das PDF gibt es hier.


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"Ein Unbeugsamer von der Spree", UZ vom 18. November 2022



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