Post-Beschäftigte kämpfen weiter für Inflationsausgleich

Hohe Beteiligung

In der letzten Woche streikten die Beschäftigten der Post wieder. Vom Donnerstag bis zum Samstag legten bundesweit rund 42.000 Beschäftigte ganztägig die Arbeit nieder. ver.di hatte die Kollegen in ausgewählten Betrieben in den Paket- und Briefzentren sowie in der Paket-, Brief- und Verbundzustellung dazu aufgerufen.

ver.di sprach von einer hohen Beteiligung an den Streiks, die die Unterstützung für die Tarifforderung von 15 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von 12 Monaten deutlich mache. Die Kapitalseite hatte dagegen sehr deutlich gemacht, dass sie nicht bereit ist, die Reallohnverluste der Beschäftigten auszugleichen. Vertreter der Deutschen Post behaupteten sogar, dass der Konzern nicht in der Lage sei, einen entsprechenden Ausgleich für die Inflation zu zahlen. ver.di verwies wiederum auf einen Rekordgewinn von etwa 8,4 Milliarden Euro, der bei der Post für das Jahr 2022 erwartet werde.

Fast 90 Prozent der Tarifbeschäftigten bei der Deutschen Post AG sind in den Entgeltgruppen 1 bis 3 eingruppiert. Das Monatsgrundentgelt in diesen Entgeltgruppen beträgt zwischen 2.108 und 3.090 Euro brutto. Diese Tarifbeschäftigten sind im besonderen Maße von der hohen Inflation betroffen, da sie einen großen Teil ihres Nettoeinkommens für Nahrungsmittel und Energie aufbringen müssen. Die letzte Tariferhöhung im Januar 2022 betrug 2 Prozent, entsprechend hoch ist der erlittene Reallohnverlust der Beschäftigten. Die Tarifverhandlungen werden am 8. und 9. Februar in Düsseldorf fortgesetzt.


UZ kommt nicht an?
Da die UZ mit der Post zugestellt wird, kommt sie während der Streiks nicht überall an. Dass wir von den Streiks betroffen sind, bedeutet nicht, dass wir über die Streikauswirkungen jammern. Im Gegenteil: Die UZ-Redaktion unterstützt die Beschäftigten und ihre Forderungen.
Wir möchten deshalb auf unsere Online-Ausgabe hinweisen: Unter unsere-zeit.de sind alle Beiträge bis zum Ende der Streiks frei abrufbar. Diese Aktion verbinden wir mit dem Aufruf, jetzt ein Online-Abo abzuschließen. Das sichert den dauerhaften Zugang zu allen Inhalten der UZ.


Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher laden wir Sie ein, die UZ als Wochenzeitung oder in der digitalen Vollversion 6 Wochen kostenlos und unverbindlich zu testen. Sie können danach entscheiden, ob Sie die UZ abonnieren möchten.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Hohe Beteiligung", UZ vom 3. Februar 2023



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Flagge.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit