DKP NRW beteiligt sich am „Wahl-O-Mat“

Ja, Nein, Vielleicht

Von Uwe Koopmann / Michael Gerber

Das will die DKP

Die zehn wichtigsten Forderungen der DKP zur NRW-Landtagswahl:

– Sofortiger Stopp aller Auslandseinsätze der Bundeswehr

– Schließung der AWACS-Air Base in Geilenkirchen und der NATO-Basis in Kalkar

– Schaffung von 40000 Arbeitsplätzen in Krankenhäusern, außerdem jeweils 10 000 Einstellungen von LehrerInnen, ErzieherInnen und SozialarbeiterInnen

– Monopole und Banken sowie Großbetriebe der Grundstoffindustrie sollen – entsprechend Artikel 27 der Landesverfassung – in demokratisch kontrolliertes öffentliches Eigentum überführt werden

– Den sofortigen Neubau von 200000 Sozialwohnungen

– Eine Schule für alle – Schluss mit der frühen Auslese im Bildungssystem und dem Leistungsdruck durch G8

– 10-Prozent-Ausbildungsquote für Großbetriebe, Ausbildungsabgabe – Wer nicht ausbildet, soll zahlen

– Kostenloser Besuch von Kindertagesstätten für alle Kinder und Erhöhung der Kita-Plätze

– Verbot der NPD, der Partei „Die Rechte“ und aller faschistischen Parteien und Organisationen

– Einführung einer Millionärssteuer in Höhe von 2 Prozent

Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), eine Einrichtung des Bundesinnenministeriums, hat sich vor der NRW-Landtagswahl bei der DKP gemeldet. Die Einrichtung möchte wissen, welche zentralen Forderungen die DKP an Rhein und Ruhr für die Wahl am 14. Mai aufgestellt hat. Diese Angaben sollen in den „Wahl-O-Mat“ eingespeist werden, der zwei bis vier Wochen vor der Wahl online gehen wird.

Diese Webpräsenz soll eine Entscheidungshilfe für die Landtagswahl zu ermöglichen. Es gab zu den verschiedenen Wahlen insgesamt 48 Millionen Zugriffe.

Das Verfahren ist umstritten, da die Gefahr der Manipulation durch vorgegebene Fragen der bpb gesehen wird. In der Vergangenheit waren kleinere Parteien nicht zugelassen. Einige Bundesländer hatten sich gesperrt.

Zu 38 Thesen der bpb können die Nutzer vier Antworten wählen: „stimme zu“, „stimme nicht zu“, „neutral“ oder „These überspringen“. Die Landeszen­trale für politische Bildung NRW bietet sogar 80 Thesen an. Die Positionen der Nutzer werden mit denen der Parteien verglichen. Der Grad der Übereinstimmung wird dann errechnet. Wichtig erscheinende Thesen können mit einer doppelten Punktzahl „belohnt“ werden. Nutzer können so bis zu acht Parteien vergleichen. Zu jeder Partei kann ein von der „bpb“ erstelltes Profil abgerufen werden (www.wer-steht-zur-wahl.de).

Die DKP hat sich der Aufforderung der „bpb“ gestellt, um ihre Ziele darzustellen. Im Gegensatz zu anderen Parteien steht für die DKP die Forderung nach Frieden und Abrüstung auch bei der Landtagswahl an erster Stelle: Es gibt eine Kriegsgefahr an vielen Brennpunkten weltweit. Die Bundeswehr beteiligt sich an realen Kriegseinsätzen auf drei Kontinenten. Durch den Militärhaushalt wird Geld verbraucht, das im Etat des Bundes und der Länder für soziale Aufgaben besser angelegt wäre: Krankenhäuser, Schulen, Kindertagesstätten, Hochschulen, Wohnungen.

Im Gegensatz zu anderen Parteien fordert die DKP eine Politik, die die Landesverfassung in Paragraph 27 endlich beachtet: Konzerne in demokratisch kontrolliertes öffentliches Eigentum überführen, um Arbeitsplätze zu schaffen – statt neuer Milliardäre.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher laden wir Sie ein, die UZ als Wochenzeitung oder in der digitalen Vollversion 6 Wochen kostenlos und unverbindlich zu testen. Sie können danach entscheiden, ob Sie die UZ abonnieren möchten.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Ja, Nein, Vielleicht", UZ vom 10. Februar 2017



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Baum.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit