Bundesweiter Protest: „Alarmstufe Rot“

Kliniken vor dem Aus

Bundesweit protestierten in der vergangenen Woche Krankenhausbeschäftigte unter dem Motto „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“. Etwa 5.000 Menschen sollen es nach Angaben der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) allein bei der zentralen Kundgebung auf dem Stuttgarter Schlossplatz gewesen sein. Sie gingen gegen das Kahlschlagprogramm von Gesundheitsminister Karl Lauterbach, gegen schlechte Bezahlung und miese Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern auf die Straße.

Auf Plakaten und Transparenten machten die Demonstrantinnen und Demonstranten auf die Missstände aufmerksam: „Lasst die Krankenhäuser nicht ausbluten!“, „Atemlos durch die Schicht“, und „Gesundheit vor Profit“ lauteten die Losungen. Sie seien „systemrelevant“ und wollen entsprechend behandelt werden. Kapitalismuskritik gab es auch:„Diagnose Kapitalismus – Prognose tödlich“, und die Forderung, mehr Geld in die Gesundheit zu investieren anstatt in Waffen. Immer wieder hallte der Ruf über den Schlossplatz: „Alarmstufe Rot“.

Die Beschäftigten haben ihren Unmut über die Missstände im Gesundheitswesen deutlich zum Ausdruck gebracht. Beschäftigte, die nicht zur Kundgebung nach Stuttgart reisen konnten, legten um 12 Uhr eine fünfminütige „Demo-Pause“ ein. Die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser in Baden-Württemberg ist verheerend – drei Viertel rechnen zum Jahresende mit roten Zahlen. Kaum ein Krankenhaus kann seine Ausgaben aus den laufenden Einnahmen begleichen. Einige von ihnen stehen schon jetzt vor dem Aus, bevor die Krankenhausreform überhaupt in die Wege geleitet wurde. Es bräuchte sofortige Finanzhilfen vom Bund, um das zu verhindern.

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"Kliniken vor dem Aus", UZ vom 29. September 2023



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