In seiner posthum veröffentlichten Autobiografie hat der im Dezember gestorbene CDU-Politiker Wolfgang Schäuble die Existenz von „schwarzen Kassen“ in der Unionsfraktion zugegeben. „Kohl schien das Konto in seiner Zeit als Fraktionsvorsitzender angelegt zu haben, als Reserve außerhalb der Parteifinanzen im Adenauer-Haus, und wollte vermeiden, dass allzu viele Leute von dessen Existenz erfuhren“, schrieb Schäuble. Helmut Kohl war bis zum Oktober 1982 Fraktionsvorsitzender gewesen. Schäuble hatte zwischen 1981 und 1984 als Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion die Verantwortung für die Kontoführung. Zu dieser Zeit seien die Fraktionsfinanzen nicht vom Bundesrechnungshof überprüft worden. Das Konto, das Kohl als „Kriegskasse“ bezeichnet habe, sei Teil eines „umfassenden Systems schwarzer Kassen“ in der CDU gewesen.
Kohls Kriegskasse
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