Linkspartei entkernt Liebknecht

Es gelte als wahrscheinlich, dass Gustav Noske (SPD) seine Hände beim Mord an Luxemburg und Liebknecht im Spiel gehabt habe, erklärt Tobias Bank, Geschäftsführer der Partei „Die Linke“, in einem Interview des „Neuen Deutschland“. Er wolle nicht spekulieren, sei sich aber sicher, dass sich die Mitbegründer der KPD „bei der Verurteilung des Ukraine-Kriegs sehr einig gewesen wären“. Wie er darauf kommt, lässt er uns nicht wissen. Vielleicht hat ihm geholfen, dass er zwar über Liebknecht spricht, dessen Positionen aber im Nebel lässt. „Im Zuge der Wiedervereinigung, der Beschäftigung mit Unrecht in der DDR und im Rahmen des Gründungskonsenses der PDS war Luxemburg weniger umstritten als Liebknecht“, weiß Bank. Nach der Entkernung von Rosa Luxemburg will sich die Linkspartei also jetzt daran machen, Karl Liebknecht mit dem deutschen Imperialismus kompatibel zu machen. Wie Noske denkt wahrscheinlich auch Bank, „Meinetwegen! Einer muss der Bluthund werden, ich scheue die Verantwortung nicht!“

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Über den Autor

Björn Blach, geboren 1976, ist als freier Mitarbeiter seit 2019 für die Rubrik Theorie und Geschichte zuständig. Er gehörte 1997 zu den Absolventen der ersten, zwei-wöchigen Grundlagenschulung der DKP nach der Konterrevolution. In der Bundesgeschäftsführung der SDAJ leitete er die Bildungsarbeit. 2015 wurde er zum Bezirksvorsitzenden der DKP in Baden-Württemberg gewählt.

Hauptberuflich arbeitet er als Sozialpädagoge in der stationären Jugendhilfe.

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"Linkspartei entkernt Liebknecht", UZ vom 13. Januar 2023



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