Nie wieder Faschismus in Stuttgart

Am 22. Juni 1941 überfiel die deutsche Wehrmacht mit 5 MillionenSoldaten die Sowjetunion – unter Bruch des erst zwei Jahre zuvorabgeschlossenen Nichtangriffsvertrags. Die Nazi-Truppenüberrannten die Verteidigungsstellungen der Sowjetunion, tötetenbereits in den ersten Monaten Millionen sowjetischer Soldaten und Zivilisten oder verschleppten sie als Arbeitssklaven. Doch imNov./Dez. 1941 wurde der Vormarsch vor Moskau gestoppt undzurückgeworfen. Ein Jahr später besiegelte dann die vernichtendeNiederlage in Stalingrad die Wende des 2. Weltkriegs.

Die Sowjetunion trug die Hauptlast des Kampfs gegen denFaschismus!

Der Nazi-Faschismus verfolgte als Haupt-Kriegsziele dieVernichtung des Sozialismus (Nazi-Jargon: „jüdischerBolschewismus“) und die Eroberung riesiger Gebiete in Osteuropabis zum Ural als neues Kolonialreich („Lebensraum im Osten“)sowie die Versklavung des russischen und anderer Völker derSowjetunion („Untermenschen“). Dieser Krieg kostete 27 MillionenMenschen der Sowjetunion ihr Leben, davon fast die HälfteZivilisten, Kinder, Frauen, Alte … Über 3 Millionen sowjetischeKriegsgefangene wurden entweder direkt oder durchZwangsarbeit, v.a. in der deutschen Rüstungsindustrie, ermordet.Riesige materielle Zerstörungen sowjetischer Städte/ Dörfer/Infrastruktur wurden bewusst angerichtet („verbrannte Erde“) … Neben den anderen Armeen der Anti-Hitler-Koalition war es v.a. dieRote Armee, die nicht nur ihr eigenes Land befreite, sondernwesentlich zur Befreiung Europas und der ganzen Welt von derfaschistischen Geisel beitrug.

Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg

Nie wieder sollte Krieg von deutschem Boden ausgehen: Das warnach 1945 Konsens in der deutschen Bevölkerung. Wir haben heutedie besondere Verpflichtung gegenüber den Menschen in Russland,dafür Sorge zu tragen, dass von deutschem Boden Friedenspolitik ausgeht.

Frieden in Europa und der Welt kann es nur mit und nicht gegen Russland geben!

Die Charta der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit inEuropa (KSZE) spricht vom Prinzip der „gemeinsamen Sicherheit“im „gemeinsamen Haus Europa“.

Dieses Prinzip kann es nur miteinander und nichtgegeneinander geben. Russland ist zweifellos eine Großmachtund betreibt dementsprechend Interessenpolitik. Es ist aber vorallem die Politik der NATO mit ihrer Ausdehnung bis an dieGrenzen Russlands, die die Konfrontation vorantreibt.Gleichzeitig handelt sie damit im Widerspruch zum 2+4-Vertrag.Auch das zur Zeit stattfindende Großmanöver “Defender 2021“,bei dem die NATO 30.000 Soldaten in Nachbarländern Russlandsund im Schwarzen Meer aufmarschieren lässt, verstößt gegendas Prinzip der gemeinsamen Sicherheit. Das ist ein Spiel mitdem Feuer. Im Interesse der Fortexistenz der Menschheit mussdieKonfrontations-Strategie der NATO beendet werden, bevorsie in einen großen Krieg gegen Russland mündet und zumatomaren Weltkrieg eskaliert. Das EUCOM in S-Vaihingen spieltbei den Kriegsplanungen der NATO als US-Kommando-Zentralefür ganz Europa eine entscheidende Rolle.

Deshalb fordern wir:

  • Eine neue Entspannungspolitik weltweit! Schluss mit dem militärischenAufmarsch nach Osten. Deutschland muss raus aus dieser selbstmörderischenNato-Strategie!
  • Beendet den atomaren Wahnsinn! Beitritt Deutschlands zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag und Initiativen zu seiner Durchsetzung! Schlussmit der „nuklearen Teilhabe“ Deutschlands an US-Atomwaffen in Büchel in Rheinland-Pfalz! Keine neuen Atombomber für die Bundeswehr!
  • Abrüsten statt aufrüsten! 53 Milliarden brauchen wir nicht für die Rüstung,sondern für Soziales, Gesundheit und Bildung!
  • Schließung der US-Kommandozentralen EUCOM und AFRICOM in Stuttgart!

Kundgebung zum 80. Jahrestag des Überfalls Nazi-Deutschlands auf die Sowjetunion in Stuttgart:
Samstag, 26. Juni um 15 Uhr auf dem Schillerplatz

Rednerinnen und Redner:

  • Lothar Letsche (Historiker, VVN zu historischen Aspekten und Hintergünden des Überfalls)
  • Günther Baltz (evangelischer Pfarrer i.R., spricht über die Verantwortung der Christen für den Frieden, die sich aus ihrem Versagen während des Deutschen Faschismus ergibt)
  • Jürgen Wagner (Informationsstelle Militarisierung (IMI) Tübingen, zur friedenspolitischen Aktualität und der heutigen Friedensbedrohung)
  • Cuno Brune-Hägele (Geschäftsführer ver.di Stuttgart, zu Gewerkschaften und Friedenspolitik)
  • Musik und Begleitung: „Die Marbacher“



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