Oststrom noch teurer

Die Strompreise sind nach einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox nicht nur enorm gestiegen, sie liegen im Osten sogar noch höher als im Westen. Demnach liegen die Strompreise örtlicher Anbieter in Ostdeutschland 15 Prozent höher als im Westen. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden in der Grundversorgung in Ostdeutschland ohne Berücksichtigung der Preisbremse seien das aktuell Kosten von jährlich 2.154 Euro, in Westdeutschland seien es 1.878 Euro, 276 Euro weniger.

Laut Verivox lassen sich die Strompreisunterschiede zwischen Ost und West zum Teil durch den Anstieg bei den Stromnetzgebühren erklären.

Viele Tarife liegen über der Strompreisgrenze von 40 Cent pro Kilowattstunde. Seit März gilt diese staatliche Maßnahme, die den Strompreis für private Verbraucher sowie kleine und mittlere Firmen auf 40 Cent pro Kilowattstunde brutto begrenzt. Das gilt für 80 Prozent des prognostizierten Verbrauchs.

Es besteht der Verdacht, dass Anbieter ihre Preise künstlich in die Höhe treiben, um möglichst stark von der staatliche Erstattung zu profitieren. So hatte Marktführer E.ON die Strompreise in der Grundversorgung um bis zu 45 Prozent erhöht, wie unter anderem die „Rheinische Post“ berichtete. Die Verbraucherzentrale NRW kritisierte die Preiserhöhungen. Diese fielen bei E.ON sehr drastisch aus, andere Anbieter seien günstiger. Das Bundeskartellamt prüft, ob es wegen der Preisgestaltung bestimmter Anbieter ermitteln soll. Laut Kartellamt ist seit Ende 2022 eine deutlich vierstellige Zahl an Beschwerden von Bürgern zu den Energiepreisen eingegangen. Die Planung von konkreten Ermittlungsmaßnahmen sei bereits weit fortgeschritten.

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"Oststrom noch teurer", UZ vom 21. April 2023



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