Rekordpreise

Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen das Ausmaß der Preissteigerungen bei Strom und Gas im zweiten Halbjahr 2022. Demnach sind die Gaspreise für private Haushalte im Vergleich zur ersten Jahreshälfte durchschnittlich um 16,2 Prozent auf 9,34 Cent pro Kilowattstunde gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr legten die Gaspreise damit um 36,7 Prozent zu.

Die Strompreise erhöhten sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 um 4,4 Prozent auf durchschnittlich 34,96 Cent pro Kilowattstunde. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum liegt der Preis um 6,4 Prozent höher. Entlastungen der Bundesregierung, wie der Erlass des Dezemberabschlags für Gaskunden und auch die Reduzierung des Umsatzsteuersatzes sowie der Wegfall der EEG-Umlage, sind dabei schon berücksichtigt worden.

Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des „Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung“ der Hans-Böckler-Stiftung, sagte, dass der gemeldete Anstieg der Strom- und Gaspreise für das zweite Halbjahr 2022 das Ausmaß des Energiepreisschocks des vergangenen Jahres zeige. Sowohl für Gas als auch für Strom hätten Privathaushalte Rekordpreise gezahlt.

Die Großhandelspreise sinken derzeit, Preissenkungen für Verbraucher sind jedoch trotzdem nicht in Sicht, so Dullien: „Preisveränderungen im Großhandel schlagen sich nur mit Verzögerung in den Preisen für die Privathaushalte nieder, weil Verträge üblicherweise dort längere Laufzeiten haben.“

Die Großhandelspreise von Gas im zweiten Halbjahr 2022 hätten sich im vergangenen Jahr nicht vollständig in den Endpreisen niedergeschlagen. Der Gaspreis könnte für Privathaushalte deshalb sogar noch weiter steigen.

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"Rekordpreise", UZ vom 21. April 2023



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