Trotz Corona erinnerten Kommunisten und Friedensfreunde an den Handschlag an der Elbe vor 75 Jahren

Tag der Begegnung in Torgau

Elke und Gerd Brucks

Rund 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen am vergangen Samstag in Torgau zum Denkmal mit der Inschrift „Ruhm dem Sowjetvolk – Dank für seine Befreiungstat!“ am Westufer der Elbe. Ursprünglich war für den 25. April eine große Friedensdemonstration über die Elbe geplant, um an den Tag der Begegnung zu erinnern.

Vor 75 Jahren trafen bei Torgau an der Elbe die sowjetische 5. Gardearmee und die US-amerikanische 1. Armee aufeinander. Es kam zu ergreifenden Begegnungen zwischen einfachen Soldaten, die das Zusammentreffen als eindeutiges Zeichen wahrnahmen, dass der deutsche Faschismus besiegt war. Herzlich waren die Umarmungen und echt war der Schwur: „Nie wieder!“ Er ist bis heute am Fahnenmonument am Ostufer der Elbe zu lesen.

Am Denkmal der Begegnung am Westufer ehrt die DKP seit einiger Zeit das Sowjetvolk mit Blumenschalen und Schriftzügen wie „Raus aus der NATO“, „Frieden mit Russland“ und „Druschba – Freundschaft“. Am 74. Jahrestag im vergangenen Jahr fand eine Demonstration mit etwa 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. In diesem Jahr sollte der Mahngang auch angesichts des US-Manövers „Defender 2020“ ungleich größer werden. Als klar war, dass die Manifestation wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden kann, organisierten die Genossinnen und Genossen der DKP Torgau für jede Organisation, die zu der Demonstration aufgerufen hatte, eine Blumenschale mit Spruchband. So schmücken seit dem 25. April 25 Blumenschalen mit Friedensbotschaften das Mahnmal. Die Losungen kommen unter anderem von den Naturfreunden Berlin, dem Motorradclub Kuhle Wampe, „aufstehen“ Halle, dem „Rotfuchs“, der SDAJ sowie von der DKP Torgau und dem DKP-Parteivorstand.

Die Bündnisdemonstration über die Elbe ist nicht abgesagt, sondern verschoben auf den 3. Oktober.

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"Tag der Begegnung in Torgau", UZ vom 1. Mai 2020



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